Premierenabend von Alban Bergs "Wozzeck" in Wien
Premierenabend von Alban Bergs "Wozzeck" in Wien © eastboca.net / Wikimedia Commons / CC BY-SA 2.0

Klassische Musik

Alban Berg: "Wozzeck"

Alban Bergs Werk “Wozzeck“ wurde vor 35 Jahren schon einmal an der Staatsoper Wien aufgeführt. Nun ist es zurück.

Die Besetzung des "Wozzeck" an der Wiener Staatsoper ist in diesem Jahr wohl kaum zu schlagen: Christian Gerhaber, der umjubelte Bariton, spielt die Hauptrolle des Außenseiters, der sich mit unzähligen Ressentiments herumzuschlagen hat. Eindringlich und beklemmend interpretiert er die Rolle des Protagonisten.

Sie sei eine "Oper des sozialen Mitleids", so Berg über sein Werk. 1925 fand die Uraufführung statt. Das Musiktheater sollte danach nie wieder dasselbe sein. Passend zur Thematik transferiert Simon Stone, der Regisseur der gegenwärtigen Interpretation, das Szenario ins heutige Wien und beleuchtet das Leben eben jener Bürger, die in prekären sozialen Umständen leben.

Es geht von der Altkleidersammlung über den Würstelstand zum Anstehen vor dem Arbeitsamt bis hin in die U-Bahnstation Simmering, in der viele Obdachlose übernachten. Wo er auch ist, Wozzeck findet keinen Platz. Die anderen verhalten sich ihm gegenüber egoistisch, sadistisch und unbedacht.

Schon Georg Büchner wusste: "Der Mensch ist ein Abgrund". Dessen Werk "Wozzek", ein Dramenfragment, bot die Inspiration für die Oper. Der Schweizer Dirigent Philippe Jordan sorgte als Musikdirektor der Staatsoper Wien dafür, dass der fabelhafte Sog, den Alban Bergs Musik entwickelt, auf ganzer Länge präsent ist.

"Alban Berg: "Wozzeck"" im Überblick

Alban Berg: "Wozzeck"

von Berg

Mit Leitung: Philippe Jordan / Christian Gerhaher als Wozzeck; Sean Panikkar als Tambourmajor

Wien

21. März 2022

Sendezeit Sa, 14.05.2022 | 19:05 - 21:05 Uhr
Sendung BR-KLASSIK "Oper"
Radiosendung