In der Nähe eines Bahnüberganges ereignete sich ein Unfall mit Todesfolge. Die Arbeitskollegen werden wegen Trunkenheit am Steuer angeklagt
In der Nähe eines Bahnüberganges ereignete sich ein Unfall mit Todesfolge. Die Arbeitskollegen werden wegen Trunkenheit am Steuer angeklagt © Jayanta Behera / freeimages.com

Hörspiel

Bahnschranke Kienbusch

Erwin Gütt behauptet, er sei gefahren und nicht Paul Hinze. Der Richter zweifelt an Gütt's plötzlichen Erinnerungslücken. Schrankenwärter Mattusch gibt jedoch ein Detail preis, das alles ändert. Hat Gütt die Schuld nur auf sich genommen, um den toten Kollegen zu schützen. Die Wahrheit bleibt unklar.

In einer Gerichtsverhandlung wegen Trunkenheit am Steuer mit schweren Unfallfolgen in der Nähe eines Bahnübergangs stehen drei Arbeitskollegen vor Gericht, die nach einem verlorenen Auswärtsspiel ihres Betriebsvereins frustriert in einer Kneipe viel Alkohol konsumiert haben. Es besteht kein Zweifel an der Schuld des Angeklagten Erwin Gütt, der behauptet, nichts getrunken zu haben und den Wagen gefahren zu sein.

Die Tatsache, dass er plötzlich zugibt, nicht am Steuer gewesen zu sein, sondern sein verunglückter Kollege Paul Hinze, wirft die Frage auf, ob es sich um eine gezielte Lüge handelt oder um die Wahrheit. Möglicherweise versucht Gütt, die Schuld auf sich zu nehmen, um seinen verstorbenen Kollegen zu schützen und Versicherungssummen zu erhalten. Der Richter zweifelt an Gütts plötzlichem Gedächtnisverlust, aber es gibt auch Anzeichen dafür, dass seine Aussage glaubhaft sein könnte. Der letzte Zeuge, der Schrankenwärter Mattusch, wird nicht mehr erwartet, noch neue Informationen beizutragen, allerdings enthüllt er ein entscheidendes Detail im Unfallprotokoll, das Justitias Waage schließlich in eine bestimmte Richtung lenkt.

Zum Autor

Hans Siebe, geboren im Jahr 1919 in Berlin und verstorben im Jahr 2001, wurde an einer landwirtschaftlichen Internatsschule ausgebildet. Vor dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Inspektor beim Rinderzuchtverband. Im Krieg kämpfte er als Fallschirmjäger in Polen, Norwegen und der Sowjetunion. Nach Kriegsende 1945 hatte er verschiedene Berufe inne, darunter Besitzer einer Leihbücherei, Pächter eines landwirtschaftlichen Betriebs, Berufskraftfahrer und von 1968 bis 1970 Fernfahrer bei VEB Autotrans Berlin. Ab 1970 war er freiberuflich als Schriftsteller tätig. Bereits während seiner Zeit als Fernfahrer begann Siebe damit, Kriminalhörspiele zu verfassen. Insgesamt entstanden bis 1990 etwa 50 dieser Hörspiele. Zudem schrieb er ab 1966 zahlreiche Kriminal- und Abenteuerromane basierend auf seinen Hörspielen, welche dann in den Heftreihen BLAULICHT und DAS NEUE ABENTEUER veröffentlicht wurden. Später entwickelte er auch Szenarien für die Fernsehserie "Polizeiruf 110" sowie Fernsehschwänke.

"Bahnschranke Kienbusch" im Überblick

Bahnschranke Kienbusch

von Hans Siebe

Mit Walter Niklaus, Käte Koch, Manfred Schulz, Hans-Robert Wille

Produktion: 1971

Sendezeit Mo, 01.04.2024 | 22:00 - 23:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Hörspiel"
Radiosendung