Hörspiel
Beethovens 5.
Es ist eines der wichtigsten O-Ton-Hörspiele der Radiogeschichte, "Beethovens 5.", bei der Walter Kempowski eine riesige Sammlung von Gedanken zu diesem Stück auf Band gebracht hat, bevor er sie in ein Hörstück umsetzte.
Er ließ zahlreiche Menschen seiner Umgebung Leitmelodien Beethovens 5. vorsingen und hielt diese Versuche auf Band fest. Darunter sind auch professionelle Musiker, aber eben auch viele, die es einfach kennen, so wie wahrscheinlich fast jeder. "Da da da da daaa" beginnt es, und die Melodie wird sich schon passend dazu im Kopf gebildet haben.
Zu seiner Zitat-Collage notiert Walter Kempowski 1976:
"Seit einigen Monaten habe ich alle möglichen Personen meiner Umgebung nach der 5. Symphonie von Ludwig van Beethoven ausgefragt, sie die Themen auf Band singen, Anekdoten und musiktheoretische Details erzählen lassen.
Aus dem sehr umfangreichen Material will ich in freier assoziativer Verknüpfung beethovenscher Motive und deren sprachlicher Reflexion ein Hörspiel entstehen lassen, das im Endeffekt durch die Unzulänglichkeit des Gebotenen die Sehnsucht nach einer klassisch gewordenen Musik neu entfacht."
Erst könnte man meinen, es sei ketzerisch, was da vor sich ginge, doch lauscht man näher hin, hört man die Ehrfurcht heraus, mit der viele eines der höchsten deutschen Kulturgüter intonieren. Darüber hinaus sei auch nochmal in das Feld geworfen, dass wir hier über ein "da da da daaa" reden, was wir so verherrlichen.
"Beethovens 5." im Überblick
Beethovens 5.
von Walter Kempowski
Produktion: 1976
Sendezeit | Mi, 21.03.2018 | 20:00 - 22:00 Uhr |
Sendung | NDR Kultur "Hörspiel" |