"Cantos" - Avantgardistisches Epos und ein "Irdisches Paradies"

Ezra Pounds Cantos gehören bis heute zu den Einflussreichsten der modernen Lyrik. Nun entsteht dank Christian Bertram ein Hörspiel, das aus dreißig Texten der über 110 Cantos besteht, die das Gesamtwerk widerspiegeln. Pound erschuf einen Sinnzusammenhalt mit einer unverkennbaren ethischen Klarheit.

Ezra Pounds Cantos bilden die Grundlage für ein Hörspiel mit einer Auswahl einiger dieser Texte. Innerhalb von fünfzig Jahren entstanden diese Texte und sie gehören zu den Einflussreichsten der modernen Lyrik. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, begann Pound die Cantos 1915 als direkte Reaktion auf die Geschehnisse zu verfassen.

Stück für Stück veröffentlichte Pound bis in die 1960er-Jahre, neun Blöcke, die über 110 Cantos enthielten. Christian Bertram wählte fast dreißig Stücke aus, die das Gesamtwerk und seine Themen widerspiegeln.

Dank der Raffinesse der Rückbindungen, die Pound dramaturgisch einfließen ließ, wird die Vergangenheit in die Gegenwart geholt und auch umgekehrt.

So wechselt die Haltung der Erzählung zwischen szenischem Dialog, provokanter Rede und Berichten, zwischen Gesang, Manifest, Lecture, Feier und Rezitation. Das Stück scheint durch die provozierenden Gegensätzlichkeiten, dem aneinander Reiben und dem Neben- und Gegeneinander, zu leben. Somit erhält es den Sinnzusammenhalt einer unvergleichlichen ethischen Klarheit. Weswegen Pounds Abirrungen und Widersprüchlichkeiten nicht abgeändert werden.