Chor und Orchester des Niederländischen Rundfunks in Utrecht

In Utrecht präsentierten Musiker/innen, die Radio-Philharmonie der Niederlande sowie der Niederländische Radiochor Werke von Jacob ter Veldhuis und Lili Boulanger. Während ter Veldhuis ein zeitgenössischer Komponist ist, war Boulanger Anfang des 20. Jahrhunderts Teil der französischen Avantgarde.

Bei dem Konzert in Utrecht der Niederländischen Radio-Philharmonie, des Niederländischen Radiochors und mehrerer Solist/innen zeigten die Musiker/innen zeitgenössische sowie ältere Werke.

Zur Avantgarde in Frankreich zählte Lili Boulanger Anfang des 20. Jahrhunderts. "Faust et Hélène" ist eine Kantate von der Musikerin, in der sie Bezug zu dem zweiten Teil von "Faust" von Goethe nimmt. Darin äußert Faust den Wunsch, Helena, die Schönheit aus der Antike bei sich zu haben. Doch damit kommen auch die Geister von den Kämpfern Trojas, die damals starben, als sie um Helena kämpften. Mit ihrem Werk konnte Boulanger den Prix de Rome 1913 für sich entscheiden und war damit auch die erste Frau jemals, die den Preis gewann. Ab diesem Zeitpunkt konnten in der Villa Medici auch Frauen auftreten.

1980 bekam Jacob ter Veldhuis den niederländischen Kompositionspreis und erlangte dadurch internationale Bekanntheit. Sein Kompositionsstil lehnt sich mehr an die Popmusik als an die Avantgarde-Musik an. Er verwendet gerne Rhythmen mit Groove oder lässt eine Boombox zum Einsatz kommen. "Paradiddle" ist das aktuellste Werk von ihm und basiert auf Stücken von Lucretius, einem Dichter aus der Antike. Er widmet sein Werk der Niederländischen Radio-Philharmonie sowie dem Niederländischen Radiochor. Im Gegenzug präsentieren die Musiker/innen Giuseppe Verdis "Quattro Pezzi Sacri", das auch die "Vier Geistlichen Stücke[]" genannt wird.