
Hörspiel
Das Nibelungenlied - Die Klage | Teil 2 von 2
Teil 2/2 | Im Hörspiel "Das Nibelungenlied" steht das Thema Gewalt im Vordergrund und dessen Umgang damit. Dabei dient die Geschichte um Siegfried und Brünhild als Projektionsfläche der deutschen Nationalgeschichte.
Das "mittelhochdeutsche Nibelungenlied", das vor 800 Jahren entstanden ist, basiert auf historischen Ereignissen aus dem 5./6. Jahrhundert.
Im Jahr 407 wurde Worms zur königlichen Residenz der germanischen Burgunden, die 436 von den Hunnen bezwungen wurden und 538 gegen die Franken verloren haben. Dieser Stoff voller Katastrophen wurde im Laufe der Jahrhunderte mit sagenumwobenen Überlieferungen über Siegfried und Brünhild verknüpft und entwickelte sich seit der Romantik zu einer Projektionsfläche der deutschen Nationalgeschichte. Der Hauptfokus dieser Adaption beruht auf die Behandlung der Texte mit dem Thema Gewalt.
Im Nibelungenlied steht die Gewalt im Fokus, sowohl auf der Erzählebene selbst als auch auf der Rezeptionsgeschichte, die das Nibelungenlied durchlaufen hat. Im zweiten Teil der Erzählung geht die Beschreibung der Gewalt von denjenigen aus, die sie als direkte Todesbedrohung erleben, ohne dass sie durch einen höheren Sinn oder Zweck legitimiert ist. Dies ist die Perspektive der Krieger, die mit ihrem eigenen Körper und Leben der Erfahrung von Gewalt ausgeliefert sind.
"Das Nibelungenlied" im Überblick
Das Nibelungenlied
von Helmut Brackert
Mit Bernhard Schütz, Judith Engel, Bibiana Beglau, Wolf-Dietrich Sprenger, Hans Kremer, Oliver Mallison, Heinz Schimmelpfennig
Produktion: 2007
Sendezeit | So, 07.05.2023 | 18:20 - 20:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Hörspiel" |