
Hörspiel
Dem (d)eutschen (V)olke oder So klang der Kalte Krieg
Wie begann die Geschichte der beiden deutschen Staaten? Wie klang sie? Es geht darum, wie sich diese Geschichte anhört.
Wie sah die Anfangsgeschichte der beiden deutschen Staaten aus? Oder anders, wie war ihr Klang? Marianne Weil hat im Jahr 1995 eine Recherche in den akustischen Labyrinthen der Rundfunkarchive durchgeführt und untersucht, was von der Gründung beider Republiken bis zum Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 auf Sendern zu hören war - sowohl beim Ost- als auch beim Westradio.
Abgesehen von langweiligen Stunden mit öden Reden hat sie faszinierende Stimmen, Szenen und Reportagen vorgefunden. Die meisten davon waren in Berlin vorzufinden. Dort stand auch das namensgebende Gebäude des Reichstags mit dem Schriftzug 'Dem eutschen olke', welches nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit beschädigt dastand.
Während ihrer Ausschweifungen im Schallarchiv machte sie eine wunderbare Entdeckung: Wie ein längst vergangenes Ereignis lebendig aus dem Lautsprecher springt – singend, schreiend oder flüsternd -, stotternd oder krächzend herauskam! Sie entdeckte dabei den Witz historischer O-Töne: Den Kontrast zwischen historischer Distanz und sinnlicher Präsenz erlebte sie hautnah! Hier manifestiert sich jene ästhetische Erfahrung Walter Benjamins über die Gleichzeitigkeit von Nähe und Ferne.
"Dem (d)eutschen (V)olke oder So klang der Kalte Krieg" im Überblick
Dem (d)eutschen (V)olke oder So klang der Kalte Krieg
von Marianne Weil
Produktion: 1995
Sendezeit | So, 01.10.2023 | 17:04 - 18:26 Uhr |
Sendung | SR kultur "HörspielZeit" |