"Der Betreuer" von Nis-Momme Stockmann

In seiner Komödie "Der Betreuer" stellt Nis-Momme Stockmann das neoliberale Konzept in Frage und schafft so eine düstere, aber auch schrille Form der Kritik an einem System, in dem kein Platz für schönes zu sein scheint. Der Protagonist Dante muss dafür einen sehr einengenden Betreuer erleiden.

Nach ganzen neun Jahren als Risikocontroller empfindet Dante Meyrowitz sein Leben als einschläfernde Vermeidung jeglicher Risiken.

Es gleicht einem Hamsterrad, in dem er tagtäglich auf die riesigen Excel-Tabellen starrt, gern Ritalin zu sich nimmt und sich mit den Ellenbogen durch die gesellschaftlichen Diskrepanzen schlagen muss. Es fühlt sich an, als würde er sein Leben nicht mehr leben.

So beginnt er mit seinen Nachforschungen, wie man sich still und sauber selbst umbringen könnte. Doch eines Tages taucht Tim Würfel vor seiner Tür auf. Er ist zertifizierter Betreuer, was zunächst einmal eine positive Wendung verspricht. Allerdings entpuppt sich die Rettung alsbald als eine andere Form der Gefangenschaft.

In seiner Near-Future-Komödie "Der Betreuer" stellt Nis-Momme Stockmann auf einzigartig düstere und schrille Art und Weise die Abwegigkeit der Lebensideale des Neoliberalismus dar. Er stellt sich besonders die Frage, wo noch die Zeit für die schönen Dinge im Leben sei, wenn jeder Tag optimal durchgeplant ist?