
Klassische Musik
"Der Schatzgräber" von Franz Schreker aus Straßburg
Aus der Zeit gefallen sind die Aufführungen von Hofstaat mit König und Narr, fahrendem Sänger mit Zauberlaute, märchenhafte Traumwelten oder magischen Schmuck, für den man morden könnte. Kein Wunder, dass "Der Schatzgräber" selten aufgeführt wurde, obwohl es eine fantastische Oper ist.
Als Opernkomponist Franz Schreker zu anfangs seine Werke schuf, waren sie konservativ ausgerichtet. Dann wechselt er zum Modernen und kurz darauf war er dann für die junge Generation zu konservativ, sodass es aus den Spielplänen entschwand, ohne dass der Nationalsozialismus einwirken musste.
1918 erschien "Der Schatzgräber" von Franz Schreker, der in diese Entwicklungshistorie fiel. Es kam 1920 in Frankfurter am Main zur Uraufführung und ab dem Zeitpunkt war es eines der erfolgreichsten deutschen Oper.
Das Libretto kam auch von Schreker. Und obwohl er oft pompös schwülstige "Klangästhetizismus" produzierte, waren seine Kritiker dem Werk gegenüber positiv gestimmt. Seine Klänge besaßen diesmal mehr Übersichtlichkeit, "Melodie" und volkstümlich-humoristische Einschläge.
Aber auch das gigantische Duett im dritten Akt, wo die "Liebesnacht" im Sinne von Wagner am Schluss von "Tristan und Isolde" zitiert wird. Schreker meint dazu: "Ich glaube, es sind schöne Sachen in dem Werk und: reinste Melodie - so dass ich mich oft selbst wundere, dass es noch so einfaches gibt, was doch als neu gelten kann". Eine Erstaufführung des Werkes "Der Schatzgräber" in Straßburg und die erste Premiere in Frankreich wird gesendet.
""Der Schatzgräber" von Franz Schreker aus Straßburg" im Überblick
"Der Schatzgräber" von Franz Schreker aus Straßburg
von Schreker
Mit Leitung: Marko Letonja / Thomas Blondelle als Elis; Helena Juntunen als Els
Opéra de Strasbourg
28. Oktober 2022
Sendezeit | Sa, 03.06.2023 | 19:05 - 22:00 Uhr |
Sendung | BR-KLASSIK "Oper" |