In Rainer Maria Rilke steht die Anonymität der Großstadt Paris im Fokus des Geschehens
In Rainer Maria Rilke steht die Anonymität der Großstadt Paris im Fokus des Geschehens © Vladimir Fofanov / freeimages.com

Hörspiel

Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge

Rilkes Roman von 1910 zeigt die Identitätslosigkeit und Sinnsuche eines jungen Mannes in der anonymen Großstadt Paris um 1900. Die Fragmentierung des Textes spiegelt diese Verzweiflung wider und wird von einer Ästhetik des Hässlichen und Morbiden bestimmt.

Rainer Maria Rilkes Roman von 1910 dreht sich um die Erfahrung des anonymen Pariser Stadtlebens an der Wende zum Jahrhundert.

Der Protagonist, ein 28-Jähriger, der mit Identität und Zweck kämpft, spiegelt sich in der fragmentierten Form des Romans wider: Prosagedichte werden mit Beschreibungen der Stadt, Briefen, Tagebucheinträgen und sogar surrealen Binnengeschichten vermischt. Alle sind durch eine Ästhetik des Hässlichen und Morbiden gekennzeichnet.

Diese namenlose Figur scheitert letztendlich an seinem Wunsch, als Dichter zu leben, und ob er nur seinen Lebensplan geändert hat und "bürgerlich" wurde oder Selbstmord begangen hat, bleibt in Rilkes Interpretation offen.

"Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" im Überblick

Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge

von Rainer Maria Rilke

Mit Jens Harzer, Victoria von Trauttmansdorff, Wolf-Dietrich Sprenger

Produktion: 2015

Sendezeit Sa, 09.12.2023 | 23:03 - 02:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Ohne Limit"
Radiosendung