Jazz
"Die Bibel des Jazz" - Die Geschichte des Real Book
Das wichtigste Buch der Jazzgeschichte steht in keiner Literaturliste. Es enthält keinen zusammenhängenden Text. Und erschien zunächst illegal: Das "Real Book". Was darin geschrieben steht und welche Bedeutung es für die Jazzszene hat, wird in SWR2 "Jazztime" erklärt.
Mitte der 1970er-Jahre entschied sich ein Kreis von Musikstudenten der Berklee School of Music, das allen Jazzern mehr oder weniger geläufige Repertoire von Jazz-Standards sowie einige zeitgenössische Kompositionen einmal in verbindlichen Transkriptionen herauszugeben.
Da keine Urheberrechte eingeholt wurden, wurde es quasi "unter der Hand" in selbstgebundenen Kopien vertrieben. In Anspielung an den Begriff "Fake Book" für populäre Notensammlungen wurde es "Real Book" genannt. Es verbreitete sich unaufhaltsam: Seit den 1980er-Jahren konnte praktisch kein angehender Jazzmusiker mehr ohne es auskommen.
Sein Erscheinen markiert eine entscheidende Umwälzung in der Art, wie Jazz gelernt, vermittelt und praktiziert wurde. Inzwischen erschienen zahlreiche Folgebände, Überarbeitungen, legale Versionen und sogar eine Smartphone App der Notensammlung. Die Sendung geht der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Real Book nach und fragt Musiker nach ihrem Umgang mit der "Bibel des Jazz".
"Die Bibel des Jazz" - Die Geschichte des Real Book im Überblick
Sendezeit | Sa, 10.06.2017 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Jazztime" |