
Hörspiel
"Die Läuferin" - Ein Lauf zu sich selbst
Die Läuferin heißt Irene - in diesem Hörspiel geht es um die Verarbeitung einer Vergangenheit, die mit Gewalt gespickt ist. Zwei Schwestern werden unweigerlich mit ihr konfrontiert und sind gezwungen, sich mit ihr auseinanderzusetzen.
Irene läuft. Täglich. Dauerlauf, Intervalltraining, Sprint. Es ist nicht nur Sport. Es ist ein Lauf zu sich selbst. Vier Jahre nachdem Irene den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen hat, steht sie gemeinsam mit ihrer Schwester Charlotte am Sterbebett ihres Vaters.
Die Schwestern hatten ihre Eltern aus demselben Grund verlassen: Hinter der Fassade einer heilen und glücklichen Familie hatten sie in ihrer Kindheit seelische und körperliche Gewalt erlebt, verübt vom Vater. Nach Jahren erst waren sie sich ihrer Verletzungen bewusst geworden. Nun ist der Vater tot.
Für Irene beginnt eine Zeit der Trauer, des Sicherinnerns und Nachdenkens. In ihren Gedanken umkreist sie die Figur des Vaters. Der Vater, der seine Töchter schlägt, sie dennoch liebt, der selbst unheilbar krank ist und gezeichnet von seinen Erlebnissen des Krieges.
Sein Trauma hat er an seine Töchter weitergegeben. Wie ein Läufer einen Staffelstab.
Zum Autor
Marianne Zückler, geboren 1960 in Berlin. Studium der Erziehungswissenschaften und der Theaterpädagogik. Künstlerische Weiterbildung u.a. bei Ariane Mnouchkine und Harry Kupfer. Freischaffende Theaterpädagogin und Regisseurin. Autorin von Features und Hörspielen.
"Die Läuferin" im Überblick
Die Läuferin
von Marianne Zückler, Regie: Andrea Getto
Mit Ulrike Krumbiegel, Deborah Kaufmann, Christin König, Irm Hermann, Stefan Stern
Produktion: 2011
Sendezeit | Fr, 11.07.2014 | 19:00 - 20:00 Uhr |
Sendung | radio3 "Das Berlin Hörspiel" |