"Die Öffnung der Welt"

Claudia und Frank, ein Paar im Alter von etwa 50 Jahren, hatten ursprünglich geplant, das schöne Leben in Rom zu genießen, durch die Kathedralen zu schlendern und sich von der Kunst verzaubern zu lassen. Nach dem Auszug der Tochter Marianne gab es diese neue Freiheit, um endlich Reisen zu können.

Elf Jahre nach dem Mauerfall, kurz nach der Jahrtausendwende und zu Beginn des Jahrzehnts der Globalisierung - wie es heute rückblickend genannt wird - ist die Welt näher zusammengerückt, aber nicht alle Träume wurden erfüllt. Auch Tochter Marianne hat sich den Start in ihr eigenes Leben anders vorgestellt. Frank gerät jedoch am ersten Tag der Reise in einen seltsamen Zustand, den er im Park am Tiber in der Hitze erlebt hat. Was hat er gesehen?

Und wer ist die mysteriöse Frau im Regen, die Marianne zur gleichen Zeit in Berlin anspricht? Trägt sie auch den Namen Marianne und was beabsichtigt sie mit ihrem Ansprechen?

Eine Familie steht am Übergang zu einem neuen Lebensabschnitt und wird von der Öffnung der Welt begleitet. In unterschiedliche Richtungen suchen sie nach einem neuen Sinn: Die Eltern zieht es in den Westen, während die Tochter sich gen Osten aufmacht. Diejenigen, die in der vermeintlich freiheitlichen Welt keinen Platz finden, wie Geister, Doppelgänger und Vertriebene, stellen die Versprechen der Globalisierung und die Verluste des fortlaufenden Kapitalismus infrage. Das Gespenstische wird zum beherrschenden Lebensgefühl.

Zum Autor

Sabine Salzmann, die Autorin und Dramaturgin, wohnhaft in Berlin, absolvierte ihr Studium der Germanistik und Judaistik an der Freien Universität Berlin sowie der Schauspieldramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Ihr Hörspieldebüt "Im Sommer geht man raus, sagt Mutter" wurde für die Longlist des Deutschen Hörbuchpreises 2020 in der Kategorie "Bestes Hörspiel" nominiert.