Die schwarze Spinne von Albert Bitzius | Teil 6 von 14

Teil 6/14 | In einem Gehöft im Berner Oberland wird ein Tauffest gefeiert. Dabei entdecken die Gäste einen alten Holzpfosten mit einer düsteren Geschichte, die als Mahnmal dient: Zwei todbringende Plagen wurden durch eine angepflockte Spinne verursacht, deren Ursprung auf einen Pakt mit dem Teufel zurückgeht.

Bei einem Fest auf einem Bauernhof im Berner Oberland entdecken die Gäste einen alten, verwitterten schwarzen Holzpfosten in einem prächtigen Neubau. Der Großvater erzählt die Geschichte des Holzpfostens, der angeblich eine Spinne symbolisiert, die im Mittelalter zweimal eine Plage über die Gegend brachte, die viele Todesopfer forderte.

Der erste Ausbruch im 13. Jahrhundert war auf einen Pakt mit dem Teufel zurückzuführen, während Leichtsinn und Übermut etwa 200 Jahre später zur zweiten Katastrophe führten. Eine aus der Fremde stammende, skeptisch beäugte Frau scheint bei beiden Ausbrüchen eine Mitschuld zu tragen. Auch die heimischen Dorfbewohner werden von Jeremias Gotthelf nicht geschont, da sie feige und ohne eigene Ideen den Teufelspakt eingehen, ohne sich dabei die Hände schmutzig machen zu wollen.

Zum Autor

Zwischen 1797 und 1854 lebte der Dichter Albert Bitzius, alias Jeremias Gotthelf, der sich nach seinem Titelhelden aus dem Werk "Bauernspiegel oder lebensgeschichte des Jeremias Gotthelf" benannte. Für die Kirche war er als Pfarrerssohn auch nach seinem Theologiestudium und einer Bildungsreise durch Deutschland unterwegs. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts zählt er zu den meistgelesenen Schriftstellern in Deutschland.