Klassische Kammermusik

Die Schwetzinger SWR Festspiele 2023 - "Vanitas"

Die Schwetzinger Festspiele finden seit 1952 statt.
Die Schwetzinger Festspiele finden seit 1952 statt. © Peter H / pixabay.com

Seit 1952 finden jedes Jahr die Schwetzinger Festspiele des SWR im Schwetzinger Schloss statt. Und in einer Zeit, in der Kultur zerbrechlich wurde, sind die Festspiele eine wichtige Bereicherung für uns. Das internationale Festival für klassische Musik läuft diesmal unter dem Motto "Vanitas".

Seit über 60 Jahren präsentieren die Schwetzinger SWR Festspiele Opern und Konzerte aus der kulturhistorisch bedeutenden Theater- und Landschaftsarchitektur des Schwetzinger Schlosses. Mit etwa 550 Rundfunkausstrahlungen jedes Jahr sind sie das größte Radio-Festival für klassische Musik. Mit historischen Konzertsälen, dem Hoftheater und den weitläufigen Parkanlagen ist die Atmosphäre einzigartig.

Die renommierten Schwetzinger SWR Festspiele 2023 bringen ein unvergessliches Programm mit. Diesmal unter dem Titel "Vanitas": In 47 Veranstaltungen werden Gewohnheiten durchbrochen und bekannte und neue, unbekannte Welten eröffnet. Aus der musikalischen Vielfalt des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart laden die Festspiele zu spannenden Entdeckungen ein. Dabei sind Werke von Komponist*Innen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema der Vergänglichkeit allen Seins auseinandergesetzt haben. Von der sakralen Musik Claudio Monteverdis inspiriert auf Vanitas-Texten von Petrarca, dargeboten vom Vokals Ensemble La Venexiana bis hin zum Schlüsselwerk "Vanitas" von Salvatore Sciarrinos, dem berühmten Werk "Natura morte in un atto", das von der Altistin Noa Frenkel präsentiert wird.

Die Uraufführung der Oper "Im Dickicht" von Isabel Mundry (Musik) und Händl Klaus (Libretto) in der Regie von David Hermann und in der Kooperation mit dem Staatstheater Mainz wird abgesagt. Stattdessen präsentiert das SWR Symphonieorchester gemeinsam mit dem Dirigenten Peter Rundel am 30. April 2023 ein Konzert. Als Solisten treten die Sopranistin Sarah Maria Sun und der Baritonist Dietrich Henschel auf. Gespielt werden die Sonate für Klavier "1.X.1905, Von der Straße" von Leoš Janá?ek, das Reinbert de Leeuw instrumentalisiert hat; die Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" von Gustav Mahler, die von Klaus Simon für Singstimme und Kammerorchester bearbeitet wurde und die Sechs Deutschen Tänze D 820 von Franz Schubert, die von Anton Webern überarbeitet wurde.

Auf dem Programm stehen drei weitere szenische Produktionen: Eine Zauber-Oper, die vor 250 Jahren große Erfolge in Europa des 18. Jahrhunderts feierte, kehrt nun nach Schwetzingen zurück! Bei dieser Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim hat man Amelia Scicolone und Patrick Kabongo für die Produktion besetzt. Dirigiert von Bernhard Forck und musikalisch unterstützt von der Akademie für Alte Musik. Bühnenbild, Kostüme und Regie erfolgt durch Nigel Lowery.

Des Weiteren präsentiert das französische Ensemble Correspondances mit "Cupid and Death" das vergessene Genre der Masque, das ebenfalls ein Bühnenrückkehrer ist. Darin geht es um eine heitere Parabel über den Zustand unserer chaotischen Welt. Die dritte szenische Produktion haben die Pianisten Yseult Josts und Domingos Costas mitgebracht, die Claude Debussys "La Mer" für vier Hände als Vorlage für ihr Werk "Meeresgeflüster" nahmen, um auf die bedrohte Situation der Meere hinzuweisen. Es ist "Ein ökologisch-cinematisches Musiktheater für Kinder und Erwachsene“.

Als "Artist in Residence" ist auch das Tetzlaff Quartett und der Cellist Christian Poltéra dabei sowie das Ensemble Ébène, das Quatuors Modigliani, das Belcea-, Dover-, Jerusalem- und Takács Quartet. Weitere Interpreten*Innen sind Georg Nigl, Alexander Lonquich, die Lautten Copagney Berlin, das Aris Quartett, die Capella de la Torre, das Chorwerk Ruhr, Udo Samel, Christian Blackshaw, Ronald Brautigam, Christoph Prégardien, Christiane Karg und das Freiburger Barockorchester. Debütanten der Schwetzinger Festspiele sind diesmal das armenische Naghash Ensemble, das italienische Ensemble Concerto de' Cavalieri, das Les inAttendus und das Duo Gambelin. Außerdem werden der Dirigent Václav Luks und der Countertenor Kangmin Justin Kim im traditionellen Konzert der Orchesterakademie des SWR Symphonieorchester dabei sein. Und auch die Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs 2023 haben ihren Auftritt bei den Schwetzinger SWR Festspielen.

Der Sender SWR2 begleitet die Festspiele mit Liveübertragungen der Konzerte und der Rahmenhandlung. Auch später sind noch weitere Konzertmitschnitte der Schwetzinger Festspiele 2023 im Radio zu hören. 

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Tweets aus Versailles

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Lieselotte von der Pfalz hat Briefe verfasst, die in ihrer Häufigkeit und Regelmäßigkeit heutzutage mit Twittern vergleichbar wären. Sie schrieb beharrlich und oftmals am Tag an dieselben Empfänger. Von ihren ungefähr 60.000 Briefen sind etwa 6.000 erhalten geblieben. Briefe über das Leben bei Hofe.

Quatuor Ébène

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Seit mehr als zwei Jahrzehnten erfreut das Quatuor Ébène mit seinem charismatischen Spiel und seiner enormen musikalischen Bandbreite das Publikum. Auch in Schwetzingen präsentierte das französische Quartett ein fesselndes Programm.

Christiane Karg & Aris Quartett

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Auf der großen Bühne und im kammermusikalischen Rahmen vermag Christiane Karg gleichermaßen zu begeistern. Zusammen mit dem Aris Quartett hat sie Partner an ihrer Seite, die für ihre herausragende Perfektion und ihre ausgezeichneten Programmkonzeptionen bekannt sind.

Christian Poltéra und Freunde

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Dieses Jahr ist in Schwetzingen der Musiker Christian Poltéra als Artist in Residence zu Gast. In der Sendung "Christian Poltéra und Freunde" geht es um das Konzert, in dem er zwei kammermusikalische Werke von Schubert und Messiaens präsentiert.

Belcea Quartet

Belcea Quartet

Das neue Streichquartett von Guillaume Connesson verfasste der Musiker für das Belcea Quartet. In der Sendung "Belcea Quartet" geht es um den Auftritt der vier Musiker bei den Schwetzinger Festspielen, bei dem sie neben dem Werk von Connesson ein Werk von Franz Schubert präsentieren.