Dieter und der Wolf

Dieter ist der Meinung, man müsse Wölfe wieder ausrotten. Als also ein Wolf sich in der Nähe des Dorfes niederlässt, greift er nur zu gern zur Waffe. Aber was tun, wenn Marianne, für die Dieter sich schon lange interessiert, auf einmal eingreift?

In Deutschland gibt es endlich wieder Wölfe, und sie fühlen sich wohl. Das letzte Wolfsmonitoring des Bundesamts für Naturschutz gibt 600 Tiere an. Aber ob sie ein Segen oder doch eher ein Fluch sind, darüber gehen die Meinungen weit auseinander.

Dieter allerdings - und als ehemaliger Revierförster ist er immerhin ein Mann vom Fach - spricht sich deutlich für die gezielte Entnahme aus. Und als sein Dorf von ihm verlangt, den Wolf, der sich in der Nähe angesiedelt hat, abzuschießen, und zwar ohne Genehmigung, greift er gern zur Waffe.

Aber dann zögert er doch. Zwar ist die Vorstellung, einmal der Held des Dorfes und nicht der verschrobene Außenseiter zu sein, eine starke Verlockung.  Doch ausgerechnet Marianne ergreift für Boris Partei - so oft, wie Dieter den Wolf schon beobachtet hat, kann er ihm doch wohl auch einen Namen geben.

Und für Marianne hat sich Dieter schon interessiert, als sie zusammen eingeschult wurden. Und als sie Herbert geheiratet hat, war Dieter noch immer verliebt. Doch nun ist Herbert tot. Während er mit dem Gewehr in der Hand den Wolf erwartet, dämmert Dieter, dass sein Leben in einer Sackgasse steckt. Sollte er sich den Ausgang freischießen?