Said vergöttert die deutsche Sprache und will in Deutschland Fuß fassen.
Said vergöttert die deutsche Sprache und will in Deutschland Fuß fassen. © Rawku5 / freeimages.com

Hörspiel

Dreck

Ein junger Iraker wird in Deutschland wie Dreck behandelt und versucht sich Deutschen unterwürfig anzuschließen. Dabei behandelt er sich selbst wie sein größter Feind.

Jeden Abend zieht der junge Iraker, der sich selbst Sad nennt, durch deutsche Lokale und verkauft Rosen. Dabei wird er von denen wie Dreck behandelt, die er doch eigentlich ob ihrer Sprache bewundert. 

Der junge Iraker kam von Basra nach Deutschland, weil er die Sprache so sehr liebt. Für die Deutschen ist er bloß ein "dreckiger verlogener Araber", dem man nicht jedes Wort glauben sollte. In Deutschland lebt er in einem Kellerloch mit einem Stuhl. 

Sad will sterben und leben gleichzeitig.

Man gibt ihm zu verstehen, dass man ihn hier nicht haben will. Dabei werden alle ausländerfeindlichen Klischeer und Vorurteile auf den Iraker abgeladen - die er sich unterwürfig zu eigen macht. Sad richtet seine ohnmächtige Wut und Aggresionen mit großer Bitterkeit gegen sich selbst.

Das WDR Hörspiel "Dreck" würdigt den kürzlich verstorbenen Hörspielregisseur Norbert Schaeffer, dessen bezeichnende Handschrift auch diese Inszenierung trägt.

"Dreck" im Überblick

Dreck

von Robert Schneider

Mit Steve Karier

Produktion: 1993

Sendezeit Sa, 08.08.2020 | 19:04 - 20:00 Uhr
Sendung WDR 3 "Hörspiel"
Radiosendung