"Europa von weitem" von Eran Schaerf und Eva Meyer

Frauen werden gesucht, um in einem Museum als einbalsamierte junge Frauen ausgestellt zu werden. Sie müssen die dargestellten Personen verkörpern und sich in ihre Rollen hineinversetzen, indem sie eigene Geschichten entwickeln. Die Darstellerinnen arbeiten sich ein und werden zu den Museumsexponaten

Eine Ausstellung mit dem Titel "Porträts einbalsamierter junger Frauen" wird in einem Museum geplant. Gesucht werden Frauen, die die Rolle der ausgestellten Personen einnehmen sollen. Die Darstellerinnen versetzen sich in ihre Rollen, sie fangen an, ihre eigenen Geschichten zu erfinden und entwickeln sich zu den darstellenden Personen.

Im Laufe der Debatte beginnt die anfänglich klare Situation immer mehr zu verwirren. Es treten unerwartete Konfrontationen und Widersprüche zwischen der eigenen Erinnerung und den vorgegebenen Bildern auf. Sie werden zu Projektionen, die mal in Amerika und mal im Nahen Osten verortet sind, aber aus der Ferne als Europäerinnen betrachtet werden.

Doch bereits durch die Namensgebung verschwimmt die Grenze zwischen Vorstellung und Realität. Sie werden zu medialen Doppelgängerinnen von Europäerinnen, die zwischen ihrer Darstellung als Frauen und ihrer tatsächlichen Existenz hin und her wechseln. Bin ich wirklich eine Europäerin oder stelle ich nur eine dar? Oder stelle ich vielleicht dar, wie ich jemand anderen darstelle? Doch auf diese Weise kann Geschichte nicht authentisch erzählt werden.