Feuersturm

Es ist selten, dass man beim Zuhören so in den Bann gezogen wird wie beim "Feuersturm" des kanadischen Autors David Paquet. Was geht hier Unglaubliches vor sich? In diesem modernen bösen Märchen werden die verderblichen Verhältnisse dreier Generationen offengelegt.

Schlimme Dinge geschehen. Ein Vater hat sich selbst getötet, ein Kind bringt seine gesamte Familie um und ein anderes Kind wird wegverschickt. Doch greift die Tragik nicht Fuß, weil dafür keine Zeit bleibt.

Die Erzählung ist von schwarzem Humor gespickt und die knappen Dialoge erheben sich weit über den fatalen Inhalt. In drei Teilen entfaltet sich ein dramaturgisch ein raffinierter Thriller, in welchem nichts passiert, das man erwarten könnte. Dennoch kommt das Banale nicht zu kurz. Es geht ums Keksebacken, ins Kino gehen und Haustiere halten. Kein Wort ist zu viel.

Los geht es mit den Drillingen Claudine, Claudie und Claudette. Weiter geht es mit Clement und Carole bis zu Caroline und ihrer lebensgefährlichen Libido. Auch mit dem großen Erzählbogen über mehrere Generationen bleiben die Momente der einzelnen Figuren aussagekräftig und intensiv.