Frank Turner & The Sleeping Souls (GB)

Auf den Konzerten führte Frank Turner genau Buch. Schon bei den Auftritten seiner früheren Band Million Dead hat er immer genau mitgezählt. Bekannt ist der Engländer für seine unermüdliche Arbeitsweise. Auf Tour zu sein, liebt Turner besonders. Deswegen brauchte er früher gar keine eigene Wohnung.

Wenn er einen Monat lang zu Hause sitzen muss, wird er unruhig, sagte er damals. Heute hat sich das ein wenig gelegt. Nachdem er seine persönliche Krise überstanden hat, konnte er sein Leben neu ordnen und ist mittlerweile verheiratet. Trotzdem gibt Frank Turner auf der Bühne weiterhin alles. Gemeinsam mit seinen Sleeping Souls gab er seit Jahren in identischer Besetzung schweißtreibende Konzerte.

Zu Anfang seiner Musikerkarriere besuchte er noch das Elite-College Eton, später studierte er bei der London School of Economics. Nachdem sich Million Dead auflöste, widmete er sich den Folksongs. Seine ursprüngliche Hardcore-Attitüde verband er mit den klassischen Zutaten des Folk und Folkrock. Lange spielte Turner eher in kleineren Sälen und Clubs.

Dabei bezog er Haltung und ging den geraden Weg. Er engagierte sich gegen Ungerechtigkeit, Dummheit, Fehlentwicklungen der Gesellschaft und Arroganz der Mächtigen. Das zahlte sich dadurch aus, dass sein Publikum immer größer wurde. Die Fangemeinde hinter ihm sieht in ihm ein wichtiges Sprachrohr, auch wenn er nicht immer todernste politische Texte schreibt. Die Konzerte von Frank Turner sehen gerne mal aus wie eine wilde Punk Party. So auch das Power-Konzert 2.273 im Bremer Aladin.