Franz Kafka - Der Bau

Zwei Hörspiele über Weltenflucht, eines frei nach Kafkas "Der Bau", das andere eine Lesung durch den Autor selbst, "Nach Venus Liebe Terror" von Dennis Metaxas, eine Kaskade seltsamer Sinnzusammenhänge.

Der Protagonist Rebekka Davids Auflage des "Baus" von Franz Kafka erscheint erstmal nachvollziehbar in seinem Wunsch, die Tür zuzuziehen, sich einmal nur abzuschotten von der Außenwelt und all ihren Hiobsbotschaften, blind und taub sein vor den Bedrohungen. Aber mit jedem weiteren Schloss, jedem Nagel im Fenster, wächst die Angst, die Panik. Eine knappe Stunde lang.

Dann übernimmt Dennis Metaxas, der in "Nach Venus Liebe Terror" seine eigenen Texte spricht und inszeniert. Wortkaskaden ergießen sich, wandeln sich zu Sprechgesängen, Mantras gar:

„Sie haben keine Ahnung wovon Sie sprechen. Ich sterbe. Ich bin ein kranker Mensch. In meinem Leben habe ich versucht Universitäten zu gründen. Ich habe versucht fremde Planeten zu entdecken. Und ja Sie haben Recht, ich habe versucht eine Lokomotive zu werden. Ich habe versucht den Krieg der Völker in den Krieg der Klassen zu verwandeln. Ich war in Griechenland und habe Antigone kennengelernt. Ich habe an ihrer Seite gekämpft. Nachts. Unter dem schwefelnden Mondlicht, sind wir über Thebens Barrikaden geflogen und auf Venus gelandet um Polyneikes zu beerdigen …."