JazzMusiker-Porträt
Geboren vor 100 Jahren und unverschämt cool - Jutta Hipp
"Rolf Kühn, ein bekannter Klarinettenspieler, bemerkte einst über Jutta Hipp, dass sie bereits modern war, lange bevor die Hippies bekannt wurden. Er traf die talentierte Pianistin in Leipzig, ihrer Heimatstadt, während der turbulenten Zeit nach dem Krieg.
Bereits im Verlauf des Zweiten Weltkriegs entwickelte Jutta eine tiefe Leidenschaft für Jazz, eine Musikrichtung, die von den Nationalsozialisten als "entartet" abgestempelt wurde und für sie den Inbegriff von Freiheit darstellte. 1946 wagte sie die Flucht in den Westen Deutschlands, zog zunächst nach Bayern und etablierte sich Anfang der 1950er Jahre in Frankfurt als "Europas First Lady of Jazz", wo sie zum angesehenen Gesicht des Jazzkellers avancierte. Trotz ihrer Erfolge ließ sie sich bald dazu verleiten, nach New York überzusiedeln, wo sich ihr Werdegang jedoch zerschlug. Ihre alkoholbedingten Schwierigkeiten führten schließlich zu einem abrupten Ende ihrer vielversprechenden Laufbahn.
Ohne Vorwarnung beendete sie ihre Musiklaufbahn, kehrte nie nach Deutschland zurück, sondern verdiente ihren Lebensunterhalt in Queens als Näherin, während sie daneben eifrig zeichnete und fotografierte. Bei ihrem einsamen Tod im Jahr 2003 in New York war sie in Jazzkreisen fast vergessen. Heute wird Jutta Hipp jedoch allmählich wieder ins Rampenlicht geholt. Kurz vor ihrem 100. Geburtstag wird ihr in einem Tribute zum ARD Jazz Spotlight gedacht.
Geboren vor 100 Jahren und unverschämt cool - Jutta Hipp im Überblick
Sendezeit | Mo, 03.02.2025 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | BR-KLASSIK "Jazz - Spotlight" |