Haydn, Brahms und die Brücken von Königsberg

Das britische Consone Quartet spielt klassische und romantische Streichquartette auf historischen Instrumenten. In London kombinierten sie Werke von Haydn und Brahms mit einem neuen Sextett von Gavin Bryars namens "The Bridges of Königsberg". Veranstaltungsort war St. Martin-in-the-Fields.

Das Consone Quartet aus Großbritannien hat sich auf das klassische und romantische Streichquartett-Repertoire spezialisiert. Dabei spielen sie auf historischen Instrumenten. In der Londoner Kirche St. Martin-in-the-Fields mixte das Quartett Werke von Haydn und Brahms mit einem neuen Sextett von Gavin Bryars namens "The Bridges of Königsberg".

Zu den "Tostquartetten" gehört Haydns Streichquartett in Es-Dur. Dieser sechsteilige Zyklus wurde vom Geiger Johann Tost, dem früheren zweiten Konzertmeister am Hofe Esterházy, vermarktet. 1790 nahm Haydn die Quartette mit auf seine erste Reise nach London, wo sie große Erfolge feierten.

Der britische Komponist Gavin Bryars schreibt mehr als 230 Jahre später sein Streichsextett "The Bridges of Königsberg" und zieht damit einen Bogen zum Philosophen Emanuel Kant. Kant verbrachte sein ganzes Leben in Königsberg, jetzt Kaliningrad, und hielt sich stets an einen gleichen, streng und getakteten Tagesablauf.

Auch bei Johannes Brahms gab es solche Rituale. Bereits in den frühen Morgenstunden stand er an seinem Stehpult, um zu komponieren. Seine Liebesgeschichte mit Agathe von Siebold, die von ihm fünf Jahre zuvor unrühmlich sitzen gelassen wurde, verarbeitete er in seinem zweiten Streichsextett von 1864. In den Tönen A-G-A-H-E verewigte er ihren Namen gleich im ersten Satz des Streichsextetts.