Literatur
Heimat ist Vanilleeis - Der Geschmack einer deutschen Kindheit als Sohn eingewanderter türkischer Gastarbeiter
Heimat ist für Erkan kein bestimmtes Land, sondern die Orte, an denen er sich wohlfühlt. Er lehrt Deutsch als Zweitsprache an der Uni mit dem größten Migrantenanteil Deutschlands. Und erzählt von Integration und Heimat.
Ankommen in einem fremden Land und sich wirklich angekommen fühlen sind zwei verschiedene Dinge. Erkan kann beides von sich sagen, mit voller Überzeugung. Er lehrt an der Universität Deutsch als Fremdsprache und erinnert sich gerne an seine Kindheit, das Max-und-Moritz-Album, das ihm seine deutschen Ersatz-Großeltern geschenkt haben und vor allem: Vanilleeis.
In der Grundschule dann aber die Nachfrage der Lehrerin, "ihr Türken feiert doch gar nicht Weihnachten" - und so trübt die neue Heimat unbewusst das souveräne Gefühl. Oder wenn Passanten fragen: "Warum sprechen Sie so gut deutsch?" oder "Wie gefällt es Ihnen in Deutschland?". Aber mittlerweile kann er einfach antworten: "Verdammt gut! Und Ihnen?" Heimat, das ist für ihn Sprache, Geborgenheit. Das sind Erinnerungen.
Und Länder haben in seinem Heimatkonzept nichts verloren. Düsseldorf oder Eski?ehir in der Türkei, woher seine Familie stammt, das sind keine Länderzugehörigkeiten, sondern "Orte, an denen ich mich geborgen fühle."
"Heimat ist Vanilleeis - Der Geschmack einer deutschen Kindheit als Sohn eingewanderter türkischer Gastarbeiter" im Überblick
Heimat ist Vanilleeis - Der Geschmack einer deutschen Kindheit als Sohn eingewanderter türkischer Gastarbeiter
von Antje Passenheim
Produktion: 2018
Sendezeit | Mi, 27.06.2018 | 19:04 - 20:00 Uhr |
Sendung | WDR 3 "Hörspiel" |