Isabelle Faust und das SWR Sinfonieorchester in Stuttgart

Die Geige "Sleeping Beauty" lag Jahrhunderte unbespielt auf Schloss Höllinghofen. Durch einen Zufall wurde sie entdeckt, restauriert und als Stradivari identifiziert. Seit 1996 spielt Isabelle Faust auf dieser eleganten und klangvollen Geige, was zu unvergesslichen musikalischen Höhenflügen führt.

Auf Schloss Höllinghofen in Arnsberg lag fast das gesamte 19. Jahrhundert hindurch diese Violine unbespielt in einem Versteck, bis sie durch eine glückliche Gegebenheit wiederentdeckt wurde. In London wurde sie dann restauriert und als Stradivari-Arbeit identifiziert. So gab man ihr nach diesem langen, märchenhaften Schlaf den Namen "Dornröschen". Isabelle Faust und dieses Instrument, das nun nicht mehr schläft, sondern elegant, hell und fließend klingt, sind seit 1996 untrennbar miteinander verbunden und lassen einige unvergessliche musikalische Höhepunkte erklingen.

In dieser Saison ist Isabelle Faust als "artist in residence" arebitet eng mit dem SWR Sinfonieorchester zusammen. Ihre Vorstellung von sich selbst als Solistin beschreibt sie so: "Reines Solospiel mit Begleitung interessiert mich nicht. Im Grunde gehe ich große Konzerte wie Kammermusik an." Das passt besonders gut zum Violinkonzert von Johannes Brahms. Als weiterer Gast steht heute am Pult der Dirigent Andrés Orozco-Estrada. Eine erneute Begegnung mit dem ehemaligen Chefdirigenten des hr-Sinfonieorchesters. Er wird mit dem Orchester in Stuttgart eine lange Wanderung unternehmen: Gestartet wird noch vor Sonnenaufgang, und nach der Gipfelbesteigung wird es bis in die Nacht dauern, bis sie beim Ausgangspunkt stehen werden. Denn Richard Strauss "malt" mit Klängen, sodass das Orchester viele Gelegenheiten bekommt, das Publikum stets, wie einen Rucksack, dabei zu haben.