Klassische MusikKlassik-Konzerte & Oper
Kent Nagano und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin
Mahler zeigte in seinen ersten vier Sinfonien das typische Hin und Her zwischen absoluter und programmatischer Musik, das für Komponisten des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts charakteristisch war. Die drei rein instrumentalen Sinfonien 5 bis 7 hingegen sind frei von diesen Ambivalenzen.
Lediglich für die Sechste hat sich ein Beiname in der Rezeptionsgeschichte etabliert, der jedoch nicht von Mahler stammt. Trotzdem wird die Bezeichnung "die Tragische" von den meisten Hörer*innen des Werks als passend empfunden.
Mahler schuf hier eine äußerst düstere Weltsicht, trotz einiger idyllischer und gesanglicher Zwischenpassagen. Die 1906 in Essen uraufgeführte Sinfonie ist ein Beispiel für ein Phänomen, das in der Musikgeschichte oft anzutreffen ist: Komponisten schreiben besonders düstere Musik in eigentlich glücklichen Lebensphasen.
Zu dieser Zeit war Mahler ein angesehener Wiener Hofopern-Direktor und Familienvater. Viele interpretieren den Gehalt des Werks als visionären Ausblick auf kommende Schrecken. Von einem unerbittlichen militärischen Gestus wird der erste Satz beherrscht, während Marschrhythmen im Scherzo zu hören sind. Die brachialen Hammerschläge im fast 30-minütigen Finale gelten als Vorboten des Todes, ebenso wie das Glockengeläut, das in drei Sätzen erklingt. Kent Nagano, der Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, dirigiert am Pult.
"Kent Nagano und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin" im Überblick
Kent Nagano und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin
von Mahler
Mit Leitung: Kent Nagano/Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Philharmonie Berlin
23.06.23
Sendezeit | Fr, 23.06.2023 | 20:00 - 22:30 Uhr Da die Sendung live übertragen wird, können sich Anfang/Ende der Sendung verschieben! |
Sendung | hr2-kultur "Konzertsaal" |