Konzert des Münchner Rundfunkorchesters

Ein Medium, das 1929 die Geister scheidet. Während Hanns Eisler sich für eine kritische Darbietung gegenüber dem neuen Genre positioniert, lässt es sich Eduard Künnecke nicht nehmen, es für ein lebenbejahendes Konzert zu nutzen. Das Münchener Rundfunkorchester im Konzert.

Eduard Künneke und Hanns Eisler präsentieren mit ihren beinahe gleichzeitig entstandenen Rundfunkmusiken das neue Medium der Zeit im Jahre 1929. Doch die Ergebnisse ihrer Werke könnten kaum unterschiedlicher sein.

So setzte sich Eisler eher kritisch mit dem neuen Genre und der damit einhergehenden Technik bei dem von Skandalen behafteten Baden-Baden-Musikfest auseinander. Wohingegen Künneke am Abend davor schon seine "Tänzerische Suite" bei der Berliner Funkausstellung über den Äther laufe ließ.

Er war der Überzeugung, dass der Rhythmus die neue Musik von der Alten unterscheide. So sprühte sein Stück vor ungehaltener Lebensfreude, als sich die Jazzband und das Orchester einen heitern Dialog lieferten.