Klassische Musik
Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks
Franz Welser-Möst, der seit 35 Jahren eine enge Beziehung zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks pflegt, kombiniert in seinen Aufführungen gerne Bekanntes mit Neuartigem. So vereint er in diesem Konzert Tschaikowskys berühmte fünfte Sinfonie mit der selten gespielten zweiten Sinfonie von Sergej Prokofjew.
Die geringe Popularität des Werkes liegt an seiner extremen Komplexität, die für die Musiker äußerst anspruchsvoll ist und auch für heutige Zuhörer noch recht sperrig wirken kann. Mitte der 1920er Jahre wollte Prokofjew dem anspruchsvollen Pariser Publikum beweisen, wer die Avantgarde anführte, und seine Vorliebe für Provokation unterstützte ihn dabei: "Ich entschied mich, eine große Sinfonie aus 'Stahl und Eisen' zu komponieren." Diese Absicht spiegelt sich in dem zweiteiligen Werk wider, besonders im ersten Satz, der mit seinen schroffen Dissonanzen und pulsierenden Rhythmen wie ein Manifest des Bruitismus wirkt.
Im folgenden Variationsthema kommt Prokofjews lyrische Ader zur Geltung, bevor der facettenreiche Satz nach erneutem mechanischen Stampfen seltsam unaufdringlich endet. Im zweiten Teil des Konzerts kann man sich dann ganz den großen Gefühlen hingeben, wenn Welser-Möst Tschaikowskys fünfte Sinfonie dirigiert. In allen vier Sätzen dieser e-Moll-Sinfonie, selbst im leichten Walzer, bricht ein bedrohliches "Schicksalsmotiv" in die Idylle ein, bevor die Musik sich nach E-Dur wendet und in einem triumphalen Schlussmarsch endet.
"Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks" im Überblick
Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks
von Prokofjew, Tschaikowsky
Mit Leitung: Franz Welser-Möst
Isarphilharmonie im Gasteig HP8, München
11.10.24
Sendezeit | Fr, 11.10.2024 | 20:03 - 22:00 Uhr Da die Sendung live übertragen wird, können sich Anfang/Ende der Sendung verschieben! |
Sendung | BR-KLASSIK "Konzert" |