Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Der mittlerweile 76-jährige Tastenvirtuose Emanuel Ax, ein vertrauter Gast des BRSO, besucht erneut München, um dort eine besondere, für ihn geschaffene Neuerung zu präsentieren: das zweite Piano-Konzert von Anders Hillborg aus Schweden. Hillborg hat dem Widmungsträger in einem pfiffigen Untertitel die Ehre erwiesen: "The MAX Concerto", eine Verschmelzung aus Ax' Spitznamen "Manny" und seinem Nachnamen. Laut Hillborg verdeutliche dieser Titel mit der Energie von Großbuchstaben die Brillanz und Lebendigkeit dieses außergewöhnlichen Pianisten.

In seinem faszinierenden und klanglich eindrucksvollen Werk schöpft Hillborg aus dem Vollen: von leidenschaftlichen Klaviertönen, orchestralen Nebelschwaden, neobarocken Echoeffekten bis hin zur Imitation eines Spielzeugpianos und kraftvollen, tokkatenartigen Rhythmen. So wie bei der Premiere in San Francisco 2023 dirigiert Esa-Pekka Salonen auch in München erneut, ein Maestro, der dem BRSO seit langem eng verbunden ist.

Ein Schwerpunkt seiner Darbietung ist die bahnbrechende "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz, die ein Feuerwerk an orchestralen Farben entfesselt – eine perfekte Ergänzung zu der programmatischen Erzählung eines Künstlers, verfolgt von einer obsessiven Idee, der in einem fiebrigen Traum seine eigene Hinrichtung imaginiert.

Salonen beginnt den Abend zudem mit einem Werk von Maurice Ravel: 1919 komponierte Ravel zu Ehren einiger im Ersten Weltkrieg gefallener Weggefährten die Suite "Le tombeau de Couperin", ein getrübtes Andenken. Hierin verarbeitete Ravel barocke Tänze wie Menuett und Rigaudon und verlieh ihnen eine melancholische Note.