Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Der estnische Dirigent Paavo Järvi, ein prominentes Mitglied einer angesehenen Dirigentenfamilie aus Tallinn, hatte seinen einzigen Auftritt mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Jahr 2007. Fast zwei Jahrzehnte danach, kehrt er nun zurück.

Im Alter von 18 Jahren wanderte Järvi mit seiner Familie 1980 in die Vereinigten Staaten aus, wo er bei dem berühmten Leonard Bernstein studierte. Nach führenden Rollen in den Orchestern von Cincinnati, Frankfurt, Paris und Tokio, ist er mittlerweile in seiner siebten Saison als Musikdirektor des renommierten Tonhalle-Orchesters Zürich tätig. Nach einer gemeinsamen Konzertreise auf die Kanarischen Inseln zu Beginn des Jahres, bringt Järvi nun mit dem BRSO die dort entwickelten Programme nach München.

In der Isarphilharmonie wird Anton Bruckners Vierte Sinfonie, die zusammen mit der melodischen Siebten seinen größten Erfolg darstellt, live übertragen. Die eindrucksvollen Hornpassagen zu Beginn und im Jagd-Scherzo dieser Sinfonie verkörpern den romantischen Geist und haben ihr den Beinamen "Romantische" eingebracht. Als Eröffnungswerk leitet Järvi Mozarts "Prager Sinfonie" KV 504, deren Premiere 1787 in der musikbegeisterten Stadt Prag triumphal war. Diese in der Zeit zwischen den Opern "Die Hochzeit des Figaro" und "Don Giovanni" entstandene Sinfonie spiegelt den humorvollen und zugleich dramatischen Charakter dieser Bühnenwerke wider, obwohl sie nur drei Sätze umfasst.

Mit Paavo Järvi dirigiert ein erfahrener Experte der Wiener Klassik das Orchester; seit über zwanzig Jahren steht er der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen als Künstlerischer Leiter vor und hat mit diesem Ensemble unter anderem einen preisgekrönten Beethoven-Zyklus in historisch informierter Aufführung erarbeitet.