Hörspiel
Korczak und die Kinder - Nach einer wahren Begebenheit
Der bedeutendste Reformpädagoge des 20. Jahrhunderts und jüdische Arzt Janusz Korczak bekam 1912 in Warschau die Verantwortung über ein jüdisches Waisenhaus. Er reformierte die Kinderrechte und stellte sie den Erwachsenen gleich. Es wurde zu seiner Lebensaufgabe.
In seinem letzten Tagebucheintrag blieb der jüdische Arzt und Pädagoge Janusz Korczak noch Humanist, obwohl die Nationalsozialisten seinen Waisenkindern und schließlich auch ihm Grausames angetan haben: "Ich wünsche niemandem etwas Böses. – Ich kann das nicht. Ich weiß nicht, wie man das macht."
Für die Fürsorge und Kampf der Kinderrechte hat sich Korczak aufgeopfert. Die Rechte der Kinder wurden von ihm auf die gleiche Stufe gestellt wie die eines Erwachsenen. Damals eine ungewöhnliche Ansicht. Mit seinen Waisenkindern musste er 1940 ins Ghetto von Warschau umziehen. Im August 1942 beschlossen die Nationalsozialisten, sie ins Vernichtungslager Treblinka zu deportieren. Trotz der Möglichkeit, sich selbst zu retten und dem Wissen dabei umzukommen, ging er mit den Kindern.
Der Hörspielautor Erwin Sylvanus hatte hier nicht die Absicht, Mitleid beim Publikum hervorzurufen noch die grausamen Geschehnisse an Einzelschicksalen darstellen, sondern sie sollen den Freiraum bekommen, selbst zu Wort zu kommen. Mag es nüchtern und hart erscheinen, aber nur so gelingt es dem Autor in dieser Geschichte die Humanität zum Vorschein zu bringen.
Er nutzt dabei auch die puristische Form der Inszenierung von Theaterdarstellungen, um dem Geschehen mehr Bedeutung zu verleihen. Nach einer wahren Begebenheit.
"Korczak und die Kinder - Nach einer wahren Begebenheit" im Überblick
Korczak und die Kinder - Nach einer wahren Begebenheit
von Erwin Sylvanus
Mit Hans Korte, Hans Stetter, Wolfgang Schirlitz, Gisela Fischer, Jürgen Lang, Josef Matak
Produktion: 1980
Sendezeit | So, 07.08.2022 | 16:00 - 17:30 Uhr |
Sendung | hr2-kultur "Hörspiel" |