Der Minotaurus wird in ein von Daidalos gebautes Labyrinth verbannt.
Der Minotaurus wird in ein von Daidalos gebautes Labyrinth verbannt. © datarec / freeimages.com

Hörspiel

Minotaurus - Die einfühlsame Lesart der geschundenen Sagengestalt

Kann man die Geschichte des Minotaurus auch aus der emotionalen Sicht erzählen? Was macht es mit einem Wesen, von der Zivilisation weggesperrt zu werden?

Der Minotaurus: In der griechischen Sage beschrieben als ein Ungeheuer in Gestalt eines Menschen, aber mit einem Stierkopf. Er ist der Sohn der Pasiphae und eines Stieres, wird aufgrund seines Aussehens in ein Labyrinth gesperrt und von Theseus getötet.

Hinter dieser mythologischen Kurzzusammenfassung verbirgt sich die Leidensgeschichte eines Wesens, das schockartig erkennen muss, dass es anders ist als die Menschen in seiner Umgebung und deshalb schon per Definition als verabscheuungswürdig und furchteinflößend angesehen wird.

In der dunklen Einsamkeit des Labyrinths wird es zu dem Ungeheuer, zu dem die anderen es gemacht haben. So ist vielleicht der Einzige, der Mitleid mit dem Ausgestoßenen hat, sein Mörder: der Held Theseus.

"Minotaurus - Die einfühlsame Lesart der geschundenen Sagengestalt " im Überblick

Minotaurus - Die einfühlsame Lesart der geschundenen Sagengestalt

von Iris Rohmann

Mit Barbara Nüsse und Janis Arabatzis

Produktion: 1996

Sendezeit Mi, 20.03.2019 | 19:04 - 20:00 Uhr
Sendung WDR 3 "Hörspiel"
Radiosendung