Die Oper Miriways war lange vergessen.
Die Oper Miriways war lange vergessen. © Lize Rixt / freeimages.com

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Miriways - Oper in 3 Akten

Telemanns seltene Oper "Miriways" von 1728 erzählt eine Geschichte, die 1722 in ganz Europa Schlagzeilen machte. Ein Stammesfürst in Afghanistan lehnte sich auf gegen die persische Besatzung. Später wird sogar die Hauptstadt Isfahan von seinem Nachfolger eingenommen.

Mit der Veröffentlichung der Biografie eines schwedischen Offiziers, der angeblich Miriways Leibwächter war, im Jahr 1723 mit dem Titel "Der Persianische Cromwell, oder Leben und Taten des Miriways" war der Name des Rebellen in aller Munde.

Hamburgs "Director musices", Georg Philipp Telemann spürt den Puls der Zeit. Die Begeisterung der Gesellschaft aufgreifend lässt er über das Thema ein Opernlibretto schreiben. Dabei ging es wenig darum, sich an die Tatsachen zu halten. Wichtig war vor allem, dem Publikum eine gute Show zu bieten. Dynastische Verwirrungen, Intrigen, Liebesbeziehungen und viel Herzschmerz begeisterten das Publikum, welches dem Trend der Begeisterung für den Nahen Osten folgte.

1728 wurde "Miriways" an der Gänsemarktoper in Hamburg zum ersten Mal aufgeführt. Fast drei Jahrhunderte später fand Reinhard Goebel die Partitur im Archiv wieder und realisierte 1992 in Magdeburg eine Wiederaufführung. 2017 kehrte die Oper beim Hamburger Telemann-Festival an ihren Ursprungsort zurück. Dirigiert von dem Kanadier Bernard Labadie hören sie hier die Live-Aufnahme.

"Miriways - Oper in 3 Akten" im Überblick

Miriways - Oper in 3 Akten

von Georg Philipp Telemann

Mit Leitung: Bernard Labadie

Sendezeit So, 04.10.2020 | 20:04 - 23:00 Uhr
Sendung WDR 3 "WDR 3 Oper"
Radiosendung