Der Mord an Rosa Luxemburg wurde vertuscht
Der Mord an Rosa Luxemburg wurde vertuscht © Wikimedia Commons / Gemeinfrei

Hörspiel

”... mit dem Siegel der Justiz” – Der Jorns-Prozess

Paul Jorns vertuschte als Oberreichsanwalt die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Der Prozess gegen ihn war die letzte Möglichkeit, seine juristischen Stümpereien zur Sprache zu bringen.

Paul Levi war bereits Verteidiger für Rosa Luxemburg, nach ihrem Tod übernahm er die für den Journalisten Bornstein, der in der Zeitschrift “Das Tage-Buch” 1928 den Artikel “Kollege Jorns” veröffentlichte und mit diesem Oberreichsanwalt Jorns auf den Schlips trat. Er stellte Anzeige gegen den Redakteur wegen übler Nachrede.

In seinem Plädoyer im "Jorns-Prozess" 1929 attackierte Levi Jorns scharf, stellte seine juristischen Kompetenzen infrage und machte die Vertuschung der politischen Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 1919 durch die Justiz offenkundig.

Jorns hatte als Kriegsgerichtsrat die Ermittlungen gegen die Mörder von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht inne, doch behandelte den Fall strengstens konservativ. Somit stellte der Prozess einen der letzten Möglichkeiten dar, die durch Jorns verübten vorsätzlichen Schlampereien öffentlich zur Sprache zu bringen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen.

”... glänzende rhetorische Attacken und eine Beweisführung gegen die marode und einäugige Justiz, die noch im Rückblick das Schaudern lehrt.” (Christian Hörburger, Medienkorrespondenz)

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”... mit dem Siegel der Justiz” – Der Jorns-Prozess

von Hörspiel nach der Rede des Verteidigers Paul Levi

Mit Wolfram Koch; Funkeinrichtung: Norbert Schaeffer; Musik: Jannik Giger

Sendezeit So, 27.05.2018 | 18:20 - 20:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Hörspiel"
Radiosendung