Der japanische Begriff "Kintsugi" bezeichnet, vereinfacht gesagt, eine Reparaturtechnik, bei der die "schadhaften" Stellen des betreffenden Gegenstandes nicht kaschiert, sondern stattdessen vielmehr durch die Beimischung von Gold- oder Silberpigmenten zum Klebstoff bewusst betont werden und so zu einem wichtigen Teil von dessen ganz eigenem, besonderen Charakter werden. Sicher nicht zufällig erinnert es daran, wenn im Zusammenhang mit Ray Lozanos neuem Album "Silk & Sorrow" von der "simplen Wahrheit" die Rede ist, die besagt: "In Rissen und Brüchen liegt der eigentliche Glanz."
Dementsprechend ist die in Köln geborene und lebende deutsch-philippinische Musikerin kaum an oberflächlichem Blendwerk, an "Politur und Perfektion" interessiert, sondern lässt ihren gefühlvollen Songs zwischen Pop und Neo-Soul Raum zum Atmen und sogar für vermeintliche kleine "Fehler", die sich nicht selten als genau die richtige Entscheidung entpuppen. Mit ihrem 2023 veröffentlichten Debütalbum "Pairing Mode" sorgte sie für einiges Aufsehen – von einem "Meilenstein der deutsch-asiatischen (Pop-)Kultur war zu lesen – und wurde zudem mit dem renommieren Holger-Czukay-Preis ausgezeichnet. Nicht weniger gelungen ist nun der Nachfolger "Silk & Sorrow", gedacht als tröstlicher Begleiter für die stillen Stunden der späten Nacht, in denen man sich manchmal ein wenig verständnisvolle Gesellschaft wünscht.
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Folge vom 30.04.2025Ray Lozano
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Folge vom 29.04.2025Lisa HarresLisa Harres kann sich einiges auf ihre Visitenkarte schreiben; vermutlich sogar mehr, als wofür eine solche normalerweise Platz bietet: Schriftstellerin, Filmemacherin, Produzentin und Theatermusikerin sind nur einige der Tätigkeiten, die sie bereits ausgeübt hat beziehungsweise immer noch ausübt. Als wäre dies nicht genug und hätten die Tage der in Berlin lebenden gebürtigen Darmstädterin mehr als die üblichen 24 Stunden, kann sie seit dem 28. März auch noch "Time As A Frame", ihr Debütalbum als Solo-Künstlerin, mit berechtigtem Stolz unter den vollbrachten Leistungen aufführen. Zwei Jahre lang arbeitete sie gemeinsam mit ihrem engen Freund, dem Komponisten, Multiinstrumentalisten und Produzenten Ralph Heidel im Funkhaus Berlin an dem neun Lieder und drei Zwischenspiele umfassenden Werk. Als "Chamber Pop" bezeichnet die Musikerin selbst das Ergebnis, und das trifft es recht gut: Zu sparsam aber wirkungsvoll arrangierten Klavier- und Holzbläserklängen singt Harres von "Märchenhaftem und Mystischem, von Freundschaft und Selbstreflexion, vom Alleinsein und der Fähigkeit, sich selbst zu halten, sowie dem Bedürfnis, gehalten zu werden." Heute Abend verwandelt Lisa Harres das studioeins in eine ganz besondere, stimmungsvolle "Kammer der Popmusik", denn sie besucht uns für ein Interview und stellt anschließend selbstverständlich noch einige Songs live vor.
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Folge vom 28.04.2025Laura GrandyMünchen, London, Kopenhagen, Trondheim und Berlin – das sind einige Stationen auf dem Lebensweg unseres heutigen Gastes. Nun mag Laura Grandy in dessen Verlauf nicht, wie einst als Fünfjährige erträumt, "ein(e) Komponist(in) wie ihr Idol Frédéric Chopin" geworden sein. Stattdessen aber, und das ist vielleicht sogar noch besser, ist sie heute eine Singer-Songwriterin wie, nun ja: wie Laura Grandy eben. Anders ausgedrückt: Sie hat ihre ganz eigene, besondere musikalische Stimme gefunden. Als überzeugender Beleg dafür dient ihr im November 2024 nach einigen Singles veröffentlichtes Debütalbum "All These Feelings", auf dem sie – ganz dem Titel entsprechend – eine große Bandbreite an Gefühlen in liebevoll arrangierte Pop-Songs übersetzt. Mal selbstbewusst-beschwingt, mal melancholisch-getragen, mal irgendwo dazwischen; meist mit einer jazzigen Note veredelt und stets von Lauras seelenvollem Gesang gekrönt. Am 4. Mai wird sie in der Rhinoçéros Bar im Prenzlauer Berg ein Konzert geben, heute besucht sie uns im studioeins, um im Interview und natürlich mit dem ein oder anderen live gespielten Song darauf einzustimmen.
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Folge vom 25.04.2025MonziWie so viele künstlerisch ambitionierte Menschen zog es auch den Iren Simon "Monzi" Fagan nach Berlin. Seit 2011 lebt er hier und hat in der Hauptstadt nicht nur seine Fähigkeiten als Straßenmusiker verfeinert, sondern ist zudem Vater geworden – er hat also offenbar Wurzeln geschlagen. Verbundenheit und Zuneigung zum "dicken B oben an der Spree", wie es bei Seeed einst hieß, zeigen sich auch im Video zu seiner Single "Long Sighted View", das durchaus als eine Art visueller Liebesbrief an die mittlerweile langjährige Wahlheimat verstanden werden kann: Zum geschmeidigen Gitarren-Pop-Sound mit dezenter Country-Freiheits-Note des Songs rollert Monzi in dem Filmchen unter anderem über das Tempelhofer Feld und nimmt uns im weiteren Verlauf mit an manch anderen Lieblingsort, wo mal geschäftige Betriebsamkeit herrscht und mal zum kontemplativen Innehalten eingeladen wird. Dieselbe entspannte Atmosphäre, die zugleich Platz für Optimismus wie Melancholie, Abschieds- und Aufbruchsstimmung bietet, zieht sich auch durch sein Debütalbum "Swings", das am 11. April erschienen ist.