Die 50er und ihre Lebenswelten
Die 50er und ihre Lebenswelten © Jean Scheijen / freeimages.com

Literatur

Onager | Teil 1 von 3

Teil 1/3 | In drei Teilen holt Hermann Bohlen zum Teil lange verschollene Quellen der 50er-Jahre zurück. Nicht nur Aufzeichnungsverfahren des Jahrzehnts, sondern auch Töne und Formen werden hier zu Collagen montiert.

In den 50er-Jahren waren Tonband, Tefifon und die Schallplate die Medien der Stunde. Dieser Technik nahm sich Klangkünstler Hermann Bohlen an und montierte aus Originalüberbleibseln den Dreiteiler "Onager", wobei sich der Titel auf eine ausgestorben geglaubte Tierrasse in der persischen Wüste bezieht, die von einem Tierfänger von Hagenbecks Tierpark überraschenderweise wiederentdeckt wurde. Dies passierte 1954.

Ähnlich dieses Ereignisses entdeckte Bohlen genauso lang verschollene Töne, Sprecher und Formen wie dem Schulfunk wieder, montierte aus Material aus Archiven öffentlichrechtlicher Funkhäuser und Privatpersonen, sowie Mitgliedern der immer noch existenten und in den 50er Jahren gegründeten Clubs der "Tonbandfreunde".

Der erste Teil "Traurige Tiere" dreht sich um die Gefühlswelt der Dekade, collagiert aus Funden aus dem Archiv des Radio Bremens. Teil 2, "Maria fang an" widmet sich den ersten Gehversuchen der privaten Nutzung des Tonbands. Der dritte Teil ist ein Monolog, "Frage Nummer Eins" welcher eigentlich ein bearbeiteter Tonbandbrief ist, den ein älterer Mann 1959 für seine Tochter aufgenommen hatte.

"Onager" im Überblick

Onager

von Hermann Bohlen

Produktion: 2004

Sendezeit So, 29.07.2018 | 18:00 - 19:00 Uhr
Sendung Bremen Zwei "Hörspiel"
Radiosendung