Polen: Die eingegliederten Gebiete Sommer 1941?1945

In diesem Hörstück sind die versammelten Dokumente beinhaltet: Darin geht hervor, dass ab dem Sommer 1941 die Juden in den eingegliederten Ostgebieten verfolgt und ermordet wurden.

Im Oktober 1939 annektierte das Deutsche Reich Teile von West- und Nordpolen, einschließlich der Reichsgaue Danzig-Westpreußen und Wartheland sowie der Regierungsbezirke Kattowitz und Zichenau. Im August 1941 kam der Bezirk Bialystok nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion noch hinzu. Die Verwaltung des Gebietes erfolgte wie in Zichenau von Ostpreußen aus.

Im Gegensatz zur größten jüdischen Bevölkerungsgruppe Vorkriegspolens, die im Generalgouvernement lebte, befanden sich im Sommer 1939 in den annektierten Gebieten mehr als eine halbe Million polnischer Juden und im Sommer 1941 lebten im Bezirk Bialystok etwa 200.000 jüdische Menschen.

Das Generalgouvernement, das während des Krieges keinerlei Annektion erfuhr, wurde durch seinen unklaren rechtlichen Status als "Nebenland des Reiches" betrachtet, währenddessen die eingegliederten Ostgebiete formale Bestandteile des Deutschen Reiches wurden.

Das Hörstück dokumentiert die ähnliche, wenn auch nicht immer identische Entwicklung politischer Ereignisse in bestimmten Bereichen wie die Initiative der Reichsstatthalter und der Gauleiter in der antijüdischen Politik und ihre Bemühungen um die Umsetzung der in Berlin getroffenen Entscheidungen, die sie in ihrem Machtbereich dann nach den Gegebenheiten durchzus etzen wissen. Darüber hinaus werden die Reaktionen der Juden und der Judenräte in den Ghettos sowie die Reaktionen der nichtjüdischen Polen detailliert beschrieben.