Hörspiel
Schaeffer unterwegs
Pierre Schaeffer gilt als Pionier der Klangwissenschaft und prägte den Begriff der "musique concrète". Seine neuartige Herangehensweise an die Musik löste die konventienellen Verhältnisse zwischen "Interpret" und "Komponist" auf.
Mitte des 20. Jahrhunderts schuf Pierre Schaeffer eine innovatibe Art des Musizierens. Statt mit traditioneller Notation zu arbeiten, griff er auf vorgefundene Klänge bspw. von Tonbändern und Gegenständen zurück. Damit wies der französische Komponist und Toningenieur den Weg für heutige DJs und Klangkünstler.
Seine Klänge fand er im Alltag, nahm Radioprogramme auf und nutzte Schallplatten für sein Klangarchiv, modellierte sie dann mit eigenen Verfahren der Verfremdung, bis sie fremd klingen, eine ungewohnte Klangwelt erzeugen. Deswegen nannte er sich selbst nie Musiker, sondern lediglich jemanden, der "mit wissenschaftlicher Methode an den Partikeln der Musik forscht".
Das Hörspiel "Schaeffer unterwegs" erfroscht Pierre Schaeffers Methodik und Gedanken, letztere hielt er in einem zentralen Tagebuch fest. Er war "Á la recherche d'une musique concrète", auf der Suche nach einer konkreten Musik. Zu hören ist eine Collage disparater Gedanken, Haltungen und Perspektiven, das die Texte des Pioniers als Klangmaterial auffasst und Schaeffers Methoden anwendet, sodass Glogowski ein rekursives Hörstück gelang, das von Philosophie bis Alltagsverwertung reicht.
"Schaeffer unterwegs" im Überblick
Schaeffer unterwegs
von Gregor Glogowski
Produktion: 2017
Sendezeit | Mi, 04.04.2018 | 23:00 - 00:00 Uhr |
Sendung | hr2-kultur "Hörspiel" |