Symphonischer Hoagascht mit Sir Simon Rattle
Symphonischer Hoagascht mit Sir Simon Rattle © Monika Rittershaus / per OTRS / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0

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Symphonischer Hoagascht - Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Sir Simon Rattle ist neuer Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und möchte die bayerische Musikkultur erleben. Dazu veranstaltet er einen "Symphonischen Hoagascht", bei dem 4 Bläserensembles mit dem Symphonieorchester gemeinsam musizieren.

Sir Simon Rattle möchte sich mit Bayern und der bayerischen Musikkultur vertraut machen und fokussiert dabei nicht nur auf das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem er seit der Spielzeit 2023/24 als Chefdirigent vorsteht. Teil seiner neuen Heimat ist auch die Blasmusiktradition Bayerns.

Bei einem "Symphonischen Hoagascht" spielen 4 ausgesuchte Bläserensembles zusammen mit dem Symphonieorchester des BR und präsentieren als Premiere das eigens für diesen Anlass komponierte Werk PHON des Würzburger Komponisten Lorenz Dangel.

Die Ulrichsbläser Büchlberg, das Jugendblasorchester Marktoberdorf, das Blasorchester Möckenlohe, die Brass Band Unterallgäu und das Symphonieorchester des BR bringen mit ihren jeweiligen einzigartigen Klangfarben und musikalischen Wurzeln in insgesamt 10 Abschnitten eine facettenreiche Interaktion auf die Bühne. Ein "phon"etisches Gesamtkunstwerk aus rund 300 Akteuren, die einerseits intensiv miteinander in Kontakt treten, andererseits aber auch ihre unverwechselbare Individualität zur Schau stellen.

Diese Premiere wird von zwei bedeutenden Werken der symphonischen Blasorchesterliteratur umgeben. Simon Rattle hat mit der Lincolnshire Posy von Percy Aldridge Grainger eine Botschaft aus seiner Heimat Großbritannien mitgebracht, zu der auch die englische Grafschaft Lincolnshire gehört. Der leidenschaftliche Folkloresammler Grainger dokumentierte das volkstümliche Liedgut zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit einem Wachsphonographen und schuf 1937 ein Bouquet aus sechs verschiedenen Charakterzeichnungen, um die Persönlichkeiten, die ihm diese Melodien vorgesungen hatten, musikalisch festzuhalten.

Am Ende steht die imposante Grande Symhonie funèbre et triomphalevon Hector Berlioz. Der französische Komponist hatte dieses Werk im Jahr 1840 als feierliche Musik für die Überführung der sterblichen Überreste der Helden der Julirevolution von 1830 geschaffen. Diese wurden in einem neuen Denkmal am Fuße der sogenannten "Juli-Säule" an der Place de la Bastille in Paris umgebettet, begleitet von einer großen Anzahl von etwa 200 Militärmusikern und persönlich dirigiert vom Komponisten selbst. Auf einem etwa 7 km langen Umzugsweg zog man durch die Hälfte von Paris bis zu dem Ort, an dem 1789, während der "ersten" Französischen Revolution, das damalige Festungsgefängnis gestürmt wurde. Berlioz' Musik sollte einen angemessenen akustischen Rahmen für die Trauerprozession und die anschließende Feier bieten. Bis heute bleibt diese Trauersymphonie zusammen mit ihrem Triumphmarsch eines der größten Originalwerke für Blasorchester.

"Symphonischer Hoagascht - Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks" im Überblick

Symphonischer Hoagascht - Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

von Grainger, Dangel, Berlioz

Mit Leitung: Simon Rattle / Symphonieorchester des BR

Showpalast in München

07.07.2024

Sendezeit Fr, 19.07.2024 | 18:05 - 20:00 Uhr
Sendung BR-KLASSIK "Festspielzeit"
Radiosendung