The Solidarity Of Song - Der aufrechte Gang des britischen Songwriters Billy Bragg

Der englische Sänger und Songwriter Billy Bragg setzt sich musikalisch unermüdlich für ein Miteinander ein. Dieses Jahr wird er sechzig und die Nachtclub Classics gratulieren dem Mann mit "aufrechtem Gang".

Billy Bragg ist ein Mann des Volkes. Wie bei vielen anderen seiner Generationsgenossen wurden seine musikalischen Leidenschaften in der Punk-Ära durch Bands wie The Clash geweckt.

Politisiert in der Ära Thatcher und Funktionierung zu einem Sprachrohr der britischen Linken, nahm er schließlich eine post-ideologische Grundhaltung ein, der er bis heute verpflichtet ist. Es ist eine Haltung, aus der heraus er Menschen über das gemeinschaftliche Erleben von Songs zusammenbringen möchte - für mehr Gerechtigkeit und ganz ohne Zynismus.

Billy Bragg fand dafür später auch Inspiration im Schaffen amerikanischer Folk und Polit-Pioniere wie Woody Guthrie. Das Album "Mermaid Avenue" mit neu vertonten Guthrie-Texten wurde dabei zu einem Wendepunkt seiner musikalischen Karriere. Bragg befand sich auf der Bühne beim Glastonbury-Festival, als es zum Brexit kam. Und trotzdem singt der Songwriter unverdrossen weiter für eine bessere Welt.

Dabei ist die musikalische Entwicklung, die der aus dem Londoner Vorort Barking stammende Bragg vollzog, eine durchaus beträchtliche. Von den Anfängen als rauer E-Gitarren-Barde mit dem Album "Life's A Riot with Spy vs. Spy" bis zum geschliffenen Ensemble-Werk "Tooth And Nail" von 2013 war es ein weiter Weg.

Geblieben ist die Leidenschaft: Im Jahr 2017 veröffentlichte der Brite auf seiner EP "Bridges Not Walls" sechs Songs zum politischen Geschehen unserer Gegenwart. Am 20. Dezember wird er sechzig Jahre alt.