twenty days of optimism - ein akustisches itinerar

Eine 20-tägige Seereise auf dem deutschen Containerschiff Optimism von La Spezia nach Fremantle in Australien. Bereits nach einigen Tagen ist nur noch Wasser und der Horizont rundum zu sehen sowie gleichmäßige Schiffsgeräusche den ganzen Tag zu hören.

Eine 20-tägige Seereise auf dem Containerschiff Optimism unter deutscher Flagge fährt von La Spezia in Italien nach Fremantle in Australien. Schon nach kurzer Zeit verschwindet jegliche Sicht außer dem Wasser, der Horizont erstreckt sich rundherum und es sind nur noch die monotonen Geräusche des Schiffes Tag und Nacht zu hören.

Täglich werden die Originalkopfmikrofone an verschiedenen Stellen des Schiffes für nur drei Minuten geöffnet: Am ersten Tag der Reise von 07:00 bis 07:03 Uhr, am zweiten Tag von 08:03 bis 08:06 Uhr, am dritten Tag von 09:06 bis 09:09 Uhr etc. bis zum letzten Tag der Reise von 02:57 bis 03:00 Uhr morgens. Man hört die Geräusche des Schiffes und der gestapelten Container auf zwölf Decks, dazu das Rauschen des Meeres, Stimmen (wie das Durchfahren des Suezkanals), das Klappern der mechanischen Schreibmaschine des Autors in seiner Kabine und die Musik, die er während des Schreibens abspielt, Gespräche und Karaoke-Versuche in der Messe der Crew sowie etliche andere Töne.

Neben diesen Geräuschen aus einer analogen Welt berichtet der Autor von seinen eigenen Erlebnissen und Gedanken sowie von seinem Buch über den Bombenkrieg in seiner Heimatstadt, an dem er während der Reise sitzt. Die friedliche meditative Atmosphäre einer Seereise wird durch eine Vielzahl an Klängen vom einzigen Soundtrack 'Schiff' akustisch erfahrbar gemacht. Zugleich werden behutsam die Traumata aus seiner Kindheit und eine Stimme thematisiert, die mittels Buchstaben und Silben nach Antworten sucht, für die es noch keine entsprechende Sprache gibt, meint Hartmut Geerken.