Ein Chor oder eher ein Stimmengewirr aus Religionen
Ein Chor oder eher ein Stimmengewirr aus Religionen © eyebiz / freeimages.com

Hörspiel

"Urban Prayers" - Ein religiöses Stimmengewirr

Die Vielfalt der Glaubensrichtungen in unseren Städten ist groß. Gläubige verschiedener Religionen leben und beten hier zusammen. Doch es gibt auch Konflikte und Missverständnisse. Wie gehen sie damit um?

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Der Chor der gläubigen Bürger kommt zu Wort: Kaum beginnt einer zu reden, wird er bereits wieder unterbrochen. In dieser Lage kann sich der Chor gerade nicht auf eine gemeinsame Sprache einigen, aber nichtsdestotrotz kennt er sein Gegenüber: die Ungläubigen. Aus unseren Städten hat die Globalisierung, die Migration und der gleichzeitige Verlust religiöser Bindungen Orte der religiösen und weltanschaulichen Vielfalt gemacht.

Anhänger des Islam, Buddhismus, Hinduismus und Judentums sowie verschiedene christliche Gemeinschaften aus aller Welt - wie Pfingstler, Evangelikale, Katholiken, Protestanten und Orthodoxe - prägen unsere Städte zu religiösen Megacitys. Welche Sprache spricht ihr Gott? Welche Gotteshäuser, Gebetsstätten und Tempel frequentieren sie? Ist der Glaube für die Menschen eine private Angelegenheit? Oder sehen sie ihn als politisch an? Glauben sie an die Freiheit anderer? Streben sie nach einer besseren Welt? Wie wirkt sich ihr Glaube auf das soziale und politische Leben in der Stadt aus? Wie sind die Erwartungshaltungen der Gläubigen an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und was erwartet der Staat?

Aus einer ausgiebigen Recherche über das religiöse Leben in München entstand ein Text, der für die Vielfalt des städtischen, religiösen Lebens einen poetischen und politischen Resonanzraum eröffnete. "Welche Vorstellung habt ihr davon, wer ihr seid? Welche Vorstellung habt ihr davon, wer wir sind? Warum tragen wir Bärte, Locken, Hüte, Tücher, Hosen, Röcke, Ringe, Kreuze, Armbänder, Tattoos? Warum bedecken wir unseren Kopf, warum bedecken wir ihn nicht, warum ziehen wir unsere Schuhe aus, warum ziehen wir sie nicht aus, warum bitten wir euch, eure Schuhe auszuziehen?"

Zum Autor

Björn Bicker, Jahrgang 1972, ist ein Autor, Dramaturg und Dozent. Er hat Literatur, Philosophie und Allgemeine Rhetorik in Tübingen und Wien studiert. Von 1999 bis 2001 arbeitete er als Dramaturg am Wiener Burgtheater und von 2001 bis 2009 war er Dramaturg an den Münchner Kammerspielen tätig. Dort entwickelte er die Münchner Stadtprojekte "Bunnyhill", "Illegal", "Doing Identity - Bastard München" und "Hauptschule der Freiheit". Zu seinen Theatertexten gehören unter anderem "Sieben Monde" (2004), "Warum mich ein Happy End traurig macht" (2005), "Am Tag der jungen Talente" (2007), "Illegal" (2008), "Mein Teppich ist mein Orient" (2010) und Deportation Cast (2011). Darüber hinaus schrieb er Hörspiele für den BR wie etwa "Illegal" (unter dem Pseudonym Polle Wilbert, 2008) oder auch "Kingdom of schön" (BR 2010). Zuletzt veröffentlichte er "Was glaubt ihr denn. Urban Prayers" (2016). In München ist er und seine Familie beheimatet.

""Urban Prayers" - Ein religiöses Stimmengewirr" im Überblick

"Urban Prayers" - Ein religiöses Stimmengewirr

von Björn Bicker

Mit Wiebke Puls, Steven Scharf, Edmund Telgenkämper

Produktion: 2014

Sendezeit Do, 09.05.2024 | 15:05 - 16:00 Uhr
Sendung Bayern 2 "Hörspiel"
Radiosendung