Verfluchter Krieg von Lukas Holliger

Ein düsterer Kriminalroman mit mysteriösem Flair und politischem Nervenkitzel – belebt von Untoten und einem unfreiwilligen Detektiv, der kurz vor dem Wahnsinn steht. Die Schweiz kämpft in einem inneren Konflikt, während in Jugoslawien ethnische Gruppen in einem heftigen Bürgerkrieg aufeinanderprallen. Unheimliche Geschehnisse am Dreiländereck.

Im kalten Winter 1992 tobt in Jugoslawien ein schwerer Bürgerkrieg. In der Schweiz liefern sich Befürworter und Gegner des Beitritts zum Europäischen Wirtschaftsraum einen erbitterten Streit. Seit dem Verlust von vier Kollegen ist der frühere Basler Ermittler Heiner Glut dem Alkohol verfallen und fristet sein Dasein, indem er nachts nach entlaufenen Katzen sucht, da er eine starke Lichtempfindlichkeit hat.

Eines Nachts begegnet ihm sein einstiger Kollege, der Forensiker Simon Isler. Simon ist auf dem Weg zum Münster, da er dort von einem Informanten aus der Basler "Bank für Internationalen Zahlungsausgleich" (BIZ) wegen serbischen Goldes kontaktiert werden soll. Die Sache wird schnell gefährlich, als sie unter Beschuss geraten. Gleichzeitig greifen in derselben Nacht junge Kroaten das Fahrzeug eines Serben an. Plötzlich scheint der Konflikt aus Jugoslawien Basel erreicht zu haben, und Glut steht im Zentrum des Geschehens. Selbst sein Wohnhaus wird zum Schauplatz von kriminellen Aktivitäten.

Die Begebenheiten wirken zunehmend surreal. Glut findet schnell eine neue Liebe, aber in seinen eigenen vier Wänden sieht er gespenstische Erscheinungen. Die Stimmen seiner verstorbenen Kollegen begleiten ihn überall, und er fürchtet, den Verstand zu verlieren.

Seit "Verfluchte Hitze", angesiedelt im Jahr 1983, verfolgt das Hörspiel um den Basler Ermittler Heiner Glut den Lauf des 20. Jahrhunderts im Drei-Jahres-Takt. Auch im vierten Abschnitt vermischen sich historische Tonaufnahmen und zeitgenössische Musik mit einem bizarren Mord, dessen Ursprung bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückreicht. Der spektakuläre Höhepunkt ereignet sich am Tag der EWR-Volksabstimmung, dem 6. Dezember 1992, unterirdisch im Herzen von Basel.