Hörspiel
Wespen im Schnee
Eine Hörspielcollage aus privaten Briefen, Erinnerungen und Zeitzeugenberichten über das einstige Autoren-Traumpaar Gisela Elsner und Klaus Roehler, deren Ehe 1963 geschieden wurde.
Klaus-Dieter Roehler (1929-2000) lernt am 27. November 1954 Gisela Elsner (1937-1992) auf dem Erlanger Studentenball kennen. Er war vierundzwanzig, sie siebzehn, er Sohn eines Flüchtlings, sie Tochter des Siemens-Direktoren. Trotz des Standesunterschieds bittet er sie in einem Brieg am Tag darauf um ein Wiedersehen, sie willigt ein.
Ein paar Jahre später avancierten die beiden zum "Traumpaar der Gruppe 47", eines deutschsprachigen Schriftstellertreffens, zu dem werden lässt. Sie schrieben gemeinsam mit linker Aktionskraft gegen die kleinbürgerliche Adenauer-Ära an und damit gleichsam gegen ihre Eltern, die gegen ihre Beziehung und eine Hochzeit waren. Sie verzeichneten Erfolge, mit "Triboll. Lebenslauf eines erstaunlichen Mannes" fassten sie zusammen Fuß in der Literaturwelt, am 11. Mai 1959 bekommen sie ihren Sohn Oskar.
Doch die Probleme nehmen zu, die Energien in er Ehe wenden sich ins Destruktive und die Zerwürfnisse führen zur Scheidung 1963. Doch trotzdem war diese Beziehung prägend für die Literaturwelt, aus privaten Briefen, Dokumenten, Erinnerungen und Zeitzeugenberichten setzt sich im Hörspiel "Wespen im Schnee" eine "Romeo und Julia"-, eine "Kabale und Liebe"-Geschichte zusammen, die mitten im bundesrepublikanischen Nachkriegsdeutschland aufblühte und doch verunglücken musste.
"Wespen im Schnee" im Überblick
Wespen im Schnee
von Gisela Elsner, Klaus Roehler
Mit Sophie Rois, Kai Scheve, Gudrun Ritter, Hermann Treusch, Detlef Jacobsen, Gert Gütschow, Lars Rudolph, Günter Schoßböck, Frank Arnold, Siegfried Voß, Elke Domhardt; Regie: Götz Fritsch
Produktion: 2006
Sendezeit | Mo, 23.04.2018 | 22:00 - 23:30 Uhr |
Sendung | MDR KULTUR "Hörspiel" |