Xerxes und die Stimmen aus der Finsternis

Die mehrfach ausgezeichnete österreichische Hörspielautorin Magda Woitzuck erzählt mit "Xerxes und die Stimmen aus der Finsternis" eine lehrreiche Geschichte des Abendlandes und des Patriarchats. Sechs SchauspielerInnen übernehmen in dem Hörstück 53 Rollen.

Im Jahre 519 vor Christi Geburt wurde ein Kind geboren, von welchem noch Jahrtausende später berichtet wird. Sein Name war Xerxes. Ihn zeichnen eine Menge Dinge wie seine Taten, seine Untaten und der Umstand, dass man die Namen vieler Frauen aus seinem Umfeld kennt aus.

Von Xerxes Leben geht die Archäologin Alina Fritsch weiter zu anderen Leben und springt durch die Zeit der Gegenwart entgegen. Dabei geht sie von der Kreuzigung Jesus zum Ausbruch des Schwarzen Todes 1347, zur Entdeckung Amerikas und zur Verbannung der Frauen aus Kirchenchören bis zu Händels Komposition "Xerxes". Vor allem aber berichtet sie von der Sopran-Arie "Ombra mai fu", die im 20. Jahrhundert in der Radiogeschichte für Furore sorgt. Am 24. Dezember 1906 waren es Matrosen auf hoher See, die die Musik "aus der Finsternis" zum ersten Mal im Radio hören konnten.

Nur durch Zufall kam Magda Woitzuck auf dieses Werk. Mit einer befreundeten Mezzosopranistin sprach sie über Händels "Xerxes". Dabei berichtete sie der Autorin von der Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts, wo die Frauenstimmen mit Kastraten besetzt wurden, weil Frauen auf der Bühne nicht zugelassen wurden. Für Magda Woitzuck waren die Kastratentenöre ein gutes Beispiel, warum Feminismus allen angeht: "Wenn Frauen singen dürfen, muss man nämlich keine Buben entmannen."