Die zwei Seiten der Lissy Heiliger
Die zwei Seiten der Lissy Heiliger © Gerd Altmann / pixabay.com

Hörspiel

"Zauderwut" von Bettie I. Alfred

Aus Angst oder Unsicherheit zaudert Lissy ständig und erschwert sich und ihrem Mann das Leben. Das neue Hörspiel von Bettie I. Alfred "Zauderwut" sticht mit seiner sepiagefärbten Atmosphäre hervor. Dabei erzählt sie eine so emotionsvolle Komik, dass sie ihr Publikum zu Tränen rührt.

Das neue Werk "Zauderwut" gehört zu Bettie I. Alfreds "Wut-Trilogie". Der erste Teil war die "Reisewut", wo ein Mädchen das Leben mit ihrem Vater beschreibt. Jetzt geht es um die klein gewachsene Lissy Heiliger. Sie ist eine äußerst nervös-konfuse Frau im mittleren Alter. Ständig spricht sie auf Tonbänder, wiederholt und schreibt immer alles auf, und das auch noch besorgniserregend penibel.

Zur Zeit verschwimmt bei Lissy die Gegenwart mit den Erinnerungen. Das alte und junge Ich erscheinen gleichzeitig. Ihr Mann ist gegenwärtig und kann sie dennoch nicht erreichen. Sie hat einen Vater, aber der ist wegen einer psychischen Erkrankung in einer Anstalt und kann sich kaum an Lissy erinnern.

Das Hörspiel "Zauderwut" wurde auf das Notwendigste reduziert, und trotzdem schafft das Stück mit seiner schwermütigen Eigenwilligkeit und der Komik des Scheiterns das Publikum in seinen Bann der menschlichen Emotionen einer zaudernden Seele zu ziehen.

Die Autorin Bettie I. Alfred übernimmt den Part der Lissy selbst, wie sie es auch in ihrem vorherigen Hörspiel getan hat. Das Stück entstand vor der Corona-Pandemie und wurde im Homeoffice mit Abstandsregeln und ein Teil in Eigenregie vollendet.

""Zauderwut" von Bettie I. Alfred" im Überblick

"Zauderwut" von Bettie I. Alfred

von Bettie I. Alfred

Mit Bettie I. Alfred, Jens Harzer, Leopold von Verschue u.a .

Produktion: 2020

Sendezeit Sa, 26.09.2020 | 20:00 - 21:00 Uhr
Sendung SRF 2 Kultur "Hörspiel SRF 2"
Radiosendung