Mit nur zehn Jahren spielt Denardo Coleman überraschend gut Schlagzeug.
Mit nur zehn Jahren spielt Denardo Coleman überraschend gut Schlagzeug. © Heyme / pixabay.com

Jazz

Anders als alles andere: Ornette und Denardo Coleman

Ornette Coleman ist als einer der Gründer des Free Jazz bekannt. 1966 erschien ein Album, mit dem er durch seinen Drummer viel Aufsehen erregte. Dieser war nämlich sein zehnjähriger Sohn Denardo Coleman. Als er sechs war, wünschte er sich ein Schlagzeug, mit zehn saß er im Aufnahmestudio.

Coleman Senior und Junior spielten gemeinsam mit dem ihnen lange bekannten Charlie Haden am Kontrabass nichts als eigene Kompositionen. Dabei spielte der Vater hauptsächlich Altsaxofon, aber auch Geige und Trompete, welche er sich selbst beigebracht hat.

Schon vor dem Album "The Empty Foxhole", in dem der Sohn Denardo sein Debüt hatte, sahen einige skeptisch auf Ornette Coleman. Manche nannten ihn sogar einen Hochstapler. Nachdem das Album rauskam, wurde diese Stimmen lauter. An die etablierten Rollen, wie eine Band zu klingen hat, hielten sie sich kein bisschen. Bei einigen Stücken merkt man eindeutig die unakademische und ungehobelte Provokation.

So wurde dieses Album sehr gespalten aufgenommen. Seine Fans halten es für Colemans spannendstes Experiment und sind beeindruckt, wie gut sein Sohn schon mit zehn Jahren spielen kann. Nach nur vier Jahren Unterricht folgte er einer klaren Linie und er brachte viele kreative Ideen mit ein. So hat er überraschend gut mit seinen erwachsenen Kollegen mitgehalten.

Anders als alles andere: Ornette und Denardo Coleman im Überblick

Sendezeit So, 25.10.2020 | 20:55 - 21:40 Uhr
Sendung Ö1 "Milestones: Legendäre Alben der Jazzgeschichte"
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