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LiteraturLesung

Anton Reiser | Teil 13 von 21

Teil 13/21 |

Anton wächst in einer demütigenden und von Abscheu und Hass geprägten Atmosphäre auf; zu Hause herrschen Krankheit, Armut, Streit und eine geradezu neurotische Frömmigkeit. Antons Vater hängt dem Quietismus an. Anton selbst sucht Zuflucht in seinen Büchern.

Er wird zunächst zu einem Hutmacher nach Braunschweig geschickt, der ihn quält und ausbeutet. Hier wird der Pastor Marquardt auf den talentierten Jungen aufmerksam und sorgt dafür, dass Anton eine Armenschule in Hannover besuchen kann; er gewinnt auch nach und nach den Zuspruch seiner Lehrer.

Erneut findet er in der Lektüre - insbesondere bei Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" - seine innere Heimat. Als er - wie Werther - Selbstmordgedanken hegt, kümmert sich wiederum Pastor Marquardt um ihn. Dann versucht Anton sein Glück als Schauspieler; einer seiner Mitschüler ist der später berühmt gewordene August Wilhelm Iffland. Anton reist zu Meister Ekhof, einer Schauspieltruppe in Gotha, erhält aber dort kein Engagement. Man bietet ihm die Möglichkeit eines Theologiestudiums an, doch Anton zieht es vor, sich einer Leipziger Theatergruppe anzuschließen.

Diese steht nach Veruntreuung ihres gesamten Fundus' vor dem Ruin; der Prinzipal der Truppe hat sich längst davongemacht - hier bricht der Roman ab. Heinrich Heine rühmte den Roman als "eins der wichtigsten Denkmäler jener Zeit".

"Anton Reiser" im Überblick

Anton Reiser

von Karl Philipp Moritz

Sendezeit Di, 19.06.2018 | 15:00 - 15:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Die Klassikerlesung"
Radiosendung