ARD-Radiofeature: Intensivstation Schule - Alltag in einer Lernfabrik

Jens Schellhass hat sich dreißig Jahre nach Ende der eigenen Schulzeit nochmal für ein knappes Jahr auf die Schulbank gesetzt, um einen Einblick in das Lehrsystem und die Konsequenzen für den Bildungsstatus heutiger Kinder zu erhalten. Er ist verstörend.

Unsere Bildung ist unsere Zukunft, unsere Schulen bilden unseren Nachwuchs aus, der bald in Industrie und Wissenschaft Leistung erbringen soll. Sie prägen unsere Gesellschaft. Doch das Schulsystem krankt.

Soziale Unterschiede weiten die Schere innerhalb unserer Gesellschaft immer weiter, dies wirkt sich auch auf das Klima in den Klassenräumen aus. Armut, Aggression, Missmut und Migration, familiäre und strukturelle Vernachlässigung bilden sich im Schulalltag ab und verändern ihn. Nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer leidet unter dem System, das starr geblieben ist in einer von Wandel geleiteten Zeit. Trotz enormen Einsatz werden Leistungsgrenzen erreicht, Schülerpotenzial bleibt unausgeschöpft, für individuelle Förderung ist keine Zeit mehr.

Jens Schellhass fasst seine knapp einjährige Beobachtung über unser heutiges Schulsystem zusammen und weiß gar nicht wo er anfangen soll.