Begegnung in der Hölle | Teil 1 von 5

Teil 1/5 | Ein ehemaliger Aufseher aus dem Vernichtungslager Sobibor wird von einem Überlebenden zur Rechenschaft gezogen. Der Täter leugnet seine Schuld, obwohl er als besonders brutal bekannt war. Zwei Jahre später wird der Täter tot aufgefunden, vermutlich ermordet.

Im Jahr 1978 treffen sich zwei Männer in einer Polizeistation in São Paulo wieder. Beide haben sich zuletzt vor 35 Jahren im Vernichtungslager Sobibor in den Wäldern Ostpolens gesehen. Wagner hatte dort als Lagerspieß und Chefaufseher eine bedeutende Rolle in der Mordmaschinerie inne.

Szmajzner hingegen war ein Goldschmied, der gezwungen wurde, Schmuckstücke aus dem Gold der ermordeten Juden für die SS-Männer anzufertigen. Nun erhebt Szmajzner in der Polizeiwache Anklage gegen Wagner und fordert ihn auf zu gestehen: "Sag mir, was du getan hast!" Doch Wagner wehrt ab und ist sich keiner Schuld bewusst, obwohl er laut den meisten Häftlingen als der brutalste und sadistischste Wächter galt. Die Bilder aus Sobibor und der Hass auf die Täter werden Shlomo sein ganzes Leben lang verfolgen.

Wagner wird zwei Jahre nach dieser Begegnung in der Polizeiwache in seinem Badezimmer, mit einem Stich in seine Brust, tot aufgefunden. Kurz darauf verbreitet sich eine Postkarte weltweit. Sie zeigt das Bild des toten Wagners, liegend in seinem eigenen Blut. Auf der Rückseite stand eine mysteriöse Nachricht, die mehrdeutig war. Angeblich hätte Shlomo die Postkarte geschrieben. Könnte es sein, dass er etwas mit Wagners Tod zu tun hatte?